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Objekt des Monats Oktober 2021

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„petra lädt ein: Heute zur Bierparty“

 

Datierung: Oktober 1964

Material: Papier, bedruckt

Maße: 17,5cm hoch und 21,5cm lang

Hersteller und Herstellungsort: Constanze-Verlag, Hamburg

Inventarnr.: AV2021-0232

 

Die deutsche Frauenzeitschrift „petra“ gibt es seit 1964. Vor ihr gab es nur eine weitere, monatlich erscheinende Frauenzeitschrift namens „Madame“. Die „petra“ gehört heute zur Mediengruppe Klambt mit Sitz in Hamburg.

Unser Objekt des Monats ist ein 23-seitiges Beilagenheft aus dem Gründungsjahr 1964 mit der Nummer 2. Das erste Heft dieser Reihe erschien demnach im September 1964. Ende 1965 gab es eine Kassette, in der die Sammlerinnen die Hefte aufbewahren konnten. Laut der „petra“ sei die Einladung zu einer „ganz feinen und sehr gemütlichen Bierparty“ keineswegs nur Männern vorbehalten, sondern auch etwas für Frauen und „genauso Twens und Teenagers“. Eine Bierparty sei darüber hinaus „längst gesellschaftsfähig“, da „nichts Rustikales mehr – kein Eisbein mit Sauerkraut!“ Bierpartys könnten unabhängig von bestimmten Jahreszeiten oder Anlässen gefeiert werden; lediglich eine lockere Runde an Menschen sei vonnöten, damit eine „überraschend nette und muntere Gesellschaft“ zustande kommen kann.

In dem Heft werden zunächst verschiedene Biersorten vorgestellt: das feine und bittere Pils, das malzige Export-Bier, Berliner Weiße mit Himbeersaft-Schuss und Bock- sowie Dunkelbier. Aber auch die Lagerung und das richtige Einschenken von Bier werden besprochen. Die „petra“ schlägt außerdem vor, doch mal mit Bier zu kochen: Aus dem Getränk lassen sich Suppen, Kaltschalen und Soßen zaubern.

„Und so füttern Sie Ihre Gäste ab:“ Den größten Teil des Heftes nehmen Rezepte für kalte und warme Büffets ein, die zu bestimmten Biersorten passen sollen. Schwarz-weiße und farbige Fotos bieten zahlreiche Serviervorschläge. So werden beispielsweise mit herzhaftem Schinken- und Tomatenschaum gefüllte Mürbeteigschiffchen vorgestellt oder kleine Windbeutel mit würziger Sahne „als Vormitternachtshappen“, „wenn die Stimmung etwas flau zu werden droht.“ Rezepte für fortgeschrittene Köchinnen sind etwa die kalte Galantine (ein „ausgebeintes, gefülltes, eingerolltes, gekochtes Huhn“) oder frittierte Häppchen wie „Bratwurstbällchen am Spieß“ – wir würden heute „Finger Food“ dazu sagen. Die Highlights des warmen Büffets sind überbackene, gefüllte Artischocken. Einfacher zuzubereiten sind hingegen Schnittchen aus gutem Brot mit Margarine und vielfältigen Belägen, zum Beispiel mit Brathering.

Die Rezepte spiegeln den Geschmack der 1960er wider. Am Ende des Heftes erklärt „petra“ weitere Vorzüge von Bier: So würde das Getränk nicht dickmachen, allerdings appetitanregend sein und entspannend wirken. Zum Schluss wurde noch die nächste Ausgabe für November 1964 angekündigt: Sie enthielt „alles über Tiefkühlkost.“


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