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Auf dem Weg zum zertifizierten Museum

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Museumsberatung zu Besuch im Industriemuseum

Fachbesuch im Industriemuseum Elmshorn: Vergangene Woche besuchten uns Experten vom Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg, um sich vor Ort ein Bild der Elmshorner Museumsarbeit zu machen. Ausstellungsräume, Außenstellen, Magazine, Büroräume, Arbeitsabläufe – alles wurde genauestens unter die Lupe genommen und auf professionelle Museumsstandards hin begutachtet.

Wie auf der facebook-Seite der Museumsberatung und –zertifizierung nachzulesen ist, fiel das Fazit überaus positiv aus:

„Museumsberatung im Industriemuseum Elmshorn – eine reine Freude! Eine spannende Ausstellung zur schleswig-holsteinischen Industrie- und Sozialgeschichte, ein Museum, das hervorragend in der Stadt vernetzt ist, Museumsarbeit auf hohem Niveau und ein Team, das mit viel Leidenschaft und ansteckender Begeisterung für sein Museum arbeitet.“

Wir bedanken uns herzlich für den spannenden Beratungstag bei uns in Elmshorn und freuen uns sehr über das große Lob und die Anerkennung für unsere Arbeit!

museumsberatung-elmshorn-ausstellung

Hintergrund der Museumsberatung vor Ort ist die Teilnahme des Industriemuseums an der Museumszertifizierung in diesem Jahr. Im Rahmen dieses Programms wird das Museum durch Selbstevaluation, Beratung durch Museumsexperten und Fortbildungen hinsichtlich der Qualität, Professionalität und Zukunftsfähigkeit seiner Arbeit und Rahmenbedingungen begutachtet und befördert. Durchgeführt wird die Museumszertifizierung durch den Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. in Kooperation mit dem VHS-Landesverband Schleswig-Holstein und dem Nordkolleg Rendsburg, gefördert durch das Ministerium für Justiz, Kultur und Europa sowie die Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein. Die Teilnahme ist ein wichtiger Schritt für die weitere nachhaltige Verankerung des Industriemuseums Elmshorn in der Museumslandschaft im Norden.

Fotos: Dagmar Rösner


Objekt des Monats Juli

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blista-punktschriftmaschine

Punkt für Punkt per Tastendruck

In der Reihe der Schreibmaschinen in der Sonderausstellung „Schreiben“ fällt sie sofort auf, die grüne Maschine aus den 1980er Jahren: Sie kommt mit nur sieben Tasten aus. Mühelos und in Sekundenschnelle lassen sich damit sämtliche Punktzeichen der Brailleschrift ins Papier prägen.

Der Franzose Louis Braille (1809-1852), selbst als Kind erblindet, entwickelte diese Punktschrift für Blinde um 1825. Ihre Zeichen können als erhabene Punkte im Papier ertastet werden. Brailles System arbeitet mit sechs Punkten, deren unterschiedliche Kombinationen für Buchstaben, Zahlen und Satzzeichen stehen.

Als um 1900 die Schreibmaschine ihren Siegeszug in Büros weltweit antrat, entstanden auch die ersten entsprechenden Maschinen für die Brailleschrift. Maßgeblichen Anteil daran hatte der Blindenpädagoge Oskar Picht (1871-1945), der die erste brauchbare Punktschrift-Bogenmaschine in Deutschland entwickelte. Auf diesem Prinzip basiert auch das Objekt des Monats, eine Punktschriftmaschine der blista – der Deutschen Blindenstudienanstalt in Marburg. Sie wurde 1916 gegründet, um den vielen Soldaten, die blind oder sehbehindert aus dem Ersten Weltkrieg zurückkehrten, eine Schul- und Berufsausbildung zu ermöglichen. Bis heute ist die blista ein wichtiges Bildungszentrum und produziert darüber hinaus unter anderem auch Punktschriftmaschinen.

Braille-Schrift

Braille-Schrift. Karte der Christoffel-Blindenmission.

Blista-Bogenmaschine

Raphael Hachmann vom Blinden- und Sehbehindertenverein im Kreis Pinneberg kennt diese Maschinen aus eigener Erfahrung: Er hat darauf in der Schule schreiben gelernt. Das Objekt des Monats beschreibt er so: „Die blista-Bogenmaschine hat 6 Tasten zum Schreiben der 6-Braillepunktschrift und eine Leertaste, so wie eine Rückstelltaste. Die Punkte sind wie folgt von links nach rechts angeordnet: Punkt 3, 2, 1, Leertaste, Punkt 4, 5, 6 und Rückstelltaste. Die hier zu sehende Maschine arbeitet nach dem Prinzip der von Oskar Picht 1901 patentierten Punktschriftmaschine mit einem fest stehenden Prägekopf. Der Wagen führt das Blatt, welches um eine Holzwalze gewickelt ist, zeichenweise unter dem Prägekopf hindurch. Die Tasten werden für jedes Zeichen einzeln oder kombiniert gedrückt. Gebaut wurde die Blistamaschine in dieser Form bis 1986. Die ersten ihrer Art hatten zwei Drehknäufe zum Umschalten der Zeile. Die letzten Modelle besaßen einen Zeilenschaltungs- und Wagenrückführhebel, wie beim hier zu sehenden Modell.“

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Postkarte von 1915. Wohlfartkarte für erblindete Soldaten des Ersten Weltkrieges. Aus der Sammlung des Industriemuseums Elmshorn.

Tücken der Technik

Dass die Bedienung der Punktschriftmaschinen für Kinder so manche Tücken aufwies, erinnert Raphael Hachmann noch lebhaft: „Ich lernte ab 1978 auf den alten Maschinen ohne Hebel. Für kleine Kinderhände und Arme tückisch, denn bei der Zeilenschaltung und Rückführung des Wagens kam es oft zu Verletzungen der Finger, Arme oder aufgeribbelten Pulloverärmeln. Diese Phänomene traten bei dem hiesigen Modell nicht mehr auf. Leider bekamen wir diese im Alltagsbetrieb nicht mehr zum Gebrauch, da der Maschinenanbieter durch die Blinden- und Sehbehindertenschule Hamburg gewechselt wurde. Nachteilig war die Blistamaschiene auch im Mathematikunterricht. Beim schriftlichen Teilen wurde das Papier wieder hochgedreht und die Punkte drückten zwischen den Walzen platt. Auch heute noch sind viele solcher Punktschriftmaschinen im Einsatz.“

Die blista-Punktschriftmaschine ist im Rahmen der Sonderausstellung „Schreiben – Von der Klosterurkunde zum Chat“ noch bis zum 06.11.2016 im Industriemuseum zu sehen.

 

Inventarnummer: 2016-0156

Datierung: 1980-1986

Material: Metall, Kunststoff, Holz, Gummi

Maße: B 40 cm, T 30 cm, H 14 cm

Hersteller: blista

Standort: Sonderausstellung, 2. OG, Industriemuseum Elmshorn

Wir bauen um!

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Austausch des Beleuchtungssystems

Liebe Museumsbesucher und Museumsbesucherinnen,

das Industriemuseum rüstet sein Beleuchtungssystem um: Wir erhalten im August 2016 auf allen Etagen eine moderne, nachhaltige und museumsgerechte LED-Beleuchtung. Diese Baumaßnahme erfolgt abschnittweise. Der Museumsbetrieb läuft also mit Einschränkungen weiter, mit Ausnahme des jeweiligen Bauabschnitts können die Dauer- und Sonderausstellungen auch in diesen Wochen besichtigt werden.

Der Eintritt ist während der Umbaumaßnahmen auf 2,- Euro für Erwachsene reduziert.

Wir bitten um Verständnis für baubedingte Einschränkungen!

Museen in der Box

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Kinder zeigen ihre eigene Ausstellung im Industriemuseum

Elf Kinder präsentierten am letzten Freitag stolz ihre eigene Ausstellung im Industriemuseum Elmshorn. Ihre bunten, kunstvoll verzierten und rund um das Thema Schreiben gefüllten Boxen waren ein echter Blickfang für ihre Eltern, Geschwister, Verwandten und Freunde, die sich zur offiziellen Ausstellungseröffnung in der Catharinenstraße eingefunden hatten.

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Von der Entdeckungsreise durchs Industriemuseum…

Fünf Tage lang hatten die Mädchen und Jungen zwischen 6 und 12 Jahren im Rahmen der Ferienaktionswoche „MuseobilBOX – Coole Typen, spitze Federn, geheime Zeichen – Schriftlabor“ vom 15. bis 19. August an ihren eigenen „Mini-Museen“ in den großen weißen Boxen gearbeitet. Gemeinsam mit der Elmshorner Literaturwissenschaftlerin Patrizia Held und den Teams vom Jugendhaus Krückaupark, vom Offenen Schulhof an der Friedrich-Ebert-Schule und vom Industriemuseum waren sie auf spannender Entdeckungsreise.

Digital Camera

… über die kreative Erzähl- und Schreibwerkstatt…

Am Montag und am Dienstag erkundeten sie das Museum, begaben sich auf Foto-Tour durch vier Etagen voller Objekte aus der Industriegeschichte ihrer Stadt und besuchten die Alte Schule. Mit Feder und Tinte versuchten sie sich an der Sütterlinschrift, stempelten geheimnisvolle Botschaften mit ägyptischen Hieroglyphen, bastelten kleine Mini-Büchlein und verzierten ABC-Schachteln. Mit Fantasie und Erzählfreude brachten sie am Mittwoch an der FES ihre eigenen Geschichten zu Papier, bevor sie am Donnerstag im Jugendhaus ihre Boxen mit viel Kreativität und Liebe zum Detail in kleine Kunstwerke aus Papier, Buchstaben, Knete und Glitzerdeko verwandelten. Die Ergebnisse konnten ihre Gäste dann am Freitag im Museum bewundern.

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… bis hin zur Ausstellung der fantasievoll gestalteten MuseobilBOXEN!

Nicht nur die Kinder, auch die Betreuerinnen hatten viel Spaß während der Woche und freuten sich über die sehenswerte Verwandlung schlichter Pappkartons in bunte Mini-Museen – ein rundum gelungenes Projekt!

Die Boxen sind noch bis zum 07. September 2016 im Erdgeschoss des Industriemuseums zu den Öffnungszeiten zu sehen.

 

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Objekt des Monats August

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Flüssiges Brot aus Elmshorn: Braukunst an der Krückau

Hopfen, Malz, Hefe und Wasser – seit 1906 gelten in Deutschland die erstmals vor 500 Jahren in Bayern formulierten strengen Brauvorschriften für Bier. Über Jahrhunderte gehörte es zu den wichtigsten Getränken der breiten Bevölkerung. Selbst Kinder tranken Bier, das allerdings früher einen deutlich geringeren Alkoholgehalt hatte als heute. Der Alkoholanteil gewährleistete eine keimfreiere Alternative zum oftmals stark verschmutzten Trinkwasser. Als „flüssiges Brot“ galt Bier zudem als nahrhafte Ergänzung des Speiseplans.

Auch in Elmshorn schlug sich der allgemein hohe Bierkonsum sichtbar nieder: Vom 18. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein prägten zahlreiche Brauereien und Gastwirtschaften die Stadt.

Der Bierstreit zwischen Barmstedt und Elmshorn

Das Elmshorner Bier genoss einen hervorragenden Ruf; laut dem Heimatforscher Konrad Struve sehr zum Leidwesen der Barmstedter Brauer, deren Bier selbst im eigenen Ort kaum Abnehmer gefunden habe. 1731 habe daher die Regierung in der Grafschaft Rantzau den Barmstedter Gast- und Schankwirten verboten, weiterhin Elmshorner Bier auszuschenken. Zugleich habe sie jedoch auch verfügt, dass die Brauer in Barmstedt jeglichen finanziellen Ausfall zu ersetzen hätten, sollten die Einnahmen der Wirte – und damit deren Abgaben an die Regierung – auf Grund des schlechten Bieres sinken. Der Streit sei damit jedoch keineswegs beigelegt gewesen und 1736 habe der Verwalter der Grafschaft feststellen müssen, dass das Elmshorner Bier nach wie vor auch in Barmstedt und Umgebung am beliebtesten sei.

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Die Brauerei Möhring in der Königstraße

Die wohlhabenden Elmshorner Brauerfamilien waren durch Eheschließungen eng miteinander verbunden, so zum Beispiel die Familien Junge, Heins, Früchtenicht und Diercks. Auf einen weiteren bekannten Elmshorner Brauer verweist das Objekt des Monats, das 1986 bei Grabungsarbeiten in der Innenstadt gefunden wurde: Die braune Glasbierflasche trägt die Aufschrift „Eigenthum von Jhs Möhring Elmshorn unverkäuflich“. Johannes Möhring kaufte 1885 von Michel Junge das Gebäude in der Königstraße 56, das seitdem als „Möhringsches Haus“ bekannt war. Junge hatte es 1780 als Brauerei und Brennerei bauen lassen. Bis 1917 setzte Möhring dort den Braubetrieb fort. Dann musste er diesen einstellen, da im Zuge des Ersten Weltkrieges alle kupfernen Einrichtungsgegenstände an die Regierung abgegeben werden mussten. In der Folgezeit führte die Familie eine Weinhandlung, bis 1970 bestand auch eine Schankwirtschaft. 1972 übernahm die Stadt das spätbarocke Bürgerhaus, das heute unter Denkmalschutz steht, und wendete damit den drohenden Abriss ab. Seit 1976 ist hier die Stadtbücherei untergebracht.

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Blick auf die Häuser in der Königstraße 56 und 58. Rechts das Möhringsche Haus.

Das Ende des Möhringschen Braubetriebs 1917 hatte zwar besondere Umstände, war aber kein Einzelfall. Der sinkende Bierkonsum und die zunehmende Konzentration der Produktion in überregionalen Großbrauereien führten zur Schließung zahlreicher Betriebe. In Elmshorn verschwanden zugleich etliche Gastwirtschaften aus dem Stadtbild: Sollen es bis 1932 noch über 110 gewesen sein, nahm diese Zahl seitdem rapide ab.

Noch mehr Geschichten rund um das Brau- und Schankwesen in Elmshorn können Sie auf dem Stadtrundgang mit dem Bierkutscher Kuddel erfahren, der als Programmneuheit am 11.09.2016 erstmals stattfindet. Teilnehmende müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Die Führung startet um 15 Uhr am Industriemuseum und kostet 5 Euro pro Person.

 

Inventarnummer: 1986-0030

Datierung: 1885-1917

Material: Glas (braun)

Maße: H 27 cm, Durchmesser 5,5 cm

Hersteller: Brennerei Johannes Möhring, Elmshorn

Standort: Konrad-Struve-Haus, Dauerausstellung, EG

Objekt des Monats Juni

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Die mühsame Kunst des Bügelns

Es sieht schon nach anstrengender Arbeit aus: Das Objekt des Monats Juni ist ein Bügeleisen aus dem Jahr 1884. Solide und gewichtig aus Eisen, Messing und Holz gefertigt, erforderte es Kraft und Geschick von seiner Nutzerin. Geschwungene Griffe und der kunstvolle Schriftzug „Anno 1884“ verleihen ihm als Schmuckelemente jedoch zugleich auch eine gewisse Eleganz. Als Kastenbügeleisen ist es von innen hohl und wurde erhitzt, indem in diesen Hohlraum glühende Eisenbolzen hineingeschoben wurden. Ein Schiebeverschluss sorgte dafür, dass die Bolzen nicht wieder herausfielen. In der Regel gehörten zu einem solchen Bügeleisen mehrere Eisenbolzen: Während einer im Einsatz war, wurden die weiteren Bolzen auf dem Herd erwärmt. So konnte der Bolzen bei Abkühlung umgehend ausgetauscht und ohne Pause weiter gebügelt werden.

Aufwändige Bügelarbeit

Wie die gesamte Wäschepflege um 1900 war auch das Bügeln eine äußerst aufwändige und zeitraubende Arbeit der Hausfrau oder des Dienstmädchens. Während große und gerade Textilien wie Laken oder Tischtücher gemangelt oder gerollt wurden, mussten Kleidungs- und andere Wäschestücke sorgsam mit dem Bügeleisen geglättet werden. Diese Aufgabe verlangte Erfahrung und Kunstfertigkeit der Frau, die die angefeuchtete Wäsche nicht nur glättete, sondern ihr mit dem Bügeln den letzten Schliff gab. Stoffqualität, Hitze und Feuchtigkeit mussten daher genau aufeinander abgestimmt werden. War das Eisen zu heiß, versengte es den Stoff, war es zu kalt, glättete es kaum. Wie unser Objekt des Monats waren die Bügeleisen um 1900 jedoch schwer und unhandlich, die genaue Temperatur ließ sich nur schwer bestimmen und konstant halten. Besonders empfindliche Stoffe, Spitzen oder gestärkte Hemdkragen forderten das Geschick der Büglerin jedes Mal aufs Neue heraus.

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Vom Glättstein zum elektrischen Bügeleisen

Ursprünglich nutzten die Frauen zum Plätten von Wäsche glatt geformte Steine oder Glättkugeln aus Keramik oder Glas. Die ersten Bügeleisen kamen um 1500 auf. Im 19. Jahrhundert existierten neben den hier beschriebenen Kastenbügeleisen, die mit glühenden Eisenbolzen erhitzt wurden, auch Kohleeisen und Flacheisen. Kohleeisen waren ebenfalls von innen hohl und wurden mit glühender Holzkohle befüllt. Flacheisen wurden dagegen selbst direkt auf der Herdplatte erwärmt. 1858 brachte die Firma Schäffer-Walcker das erste Gasbügeleisen im deutschen Raum auf den Markt. Gaseisen wurden entweder über einen Schlauch mit Gas versorgt oder auf einem mit Gas beheizten Gestell erhitzt. Sie besaßen allerdings gravierende Nachteile: Lange Vorheizzeiten bedingten einen hohen Gasverbrauch, die Eisen überhitzten schnell und bei undichten Zuleitungsschläuchen drohten sogar Explosionen. Erst die Entwicklung von elektrischen Bügeleisen vereinfachte im 20. Jahrhundert schließlich die mühselige Bügelarbeit für die Frauen. Frühe Modelle wurden bereits in den 1880er Jahren patentiert, erst ab 1914 hielten dann aber die ersten Elektrobügeleisen tatsächlich Einzug in deutsche Haushalte. Mit dem verstärkten Ausbau der allgemeinen Stromversorgung wandelte sich das elektrische Bügeleisen seit den 1920er Jahren vom Luxusgegenstand zum verbreiteten Haushaltsgerät und ist heute aus der häuslichen Wäschepflege nicht mehr wegzudenken.

Inventarnummer: A-1585

Datierung: 1884

Material: Eisen, Messing, Holz

Maße: L 19 cm, B 10,4 cm, H 20 cm

Hersteller: unbekannt

Standort: Industriemuseum Elmshorn, Dauerausstellung, 1. OG

Objekt des Monats September

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Ein Spültisch zur Hochzeit

Als Margaretha Engelbrecht 1921 ihren Verlobten Leonard Berendsen heiratete, überreichten ihre Eltern dem jungen Paar ein ganz besonderes Geschenk: einen Küchentisch mit Spüleinrichtung. August und Cäcilie Engelbrecht, die Inhaber der Elmshorner Exportbrauerei, hatten ihn eigens bei einem Tischler und Klempner anfertigen lassen. Sie wollten damit ihrer Tochter die mühselige Arbeit des täglichen Abwaschs erleichtern.

Spül-, Ess- und Arbeitstisch in einem

Die Platte des Holztisches lässt sich aufklappen. Darunter befindet sich ein zweigeteiltes Becken aus Metall, das in den Tisch eingelassen ist. Das Spülwasser konnte direkt in das Becken gefüllt werden, musste allerdings hinterher wieder ausgeschöpft werden. Eine Abflussvorrichtung gab es nicht. Für den täglichen Abwasch wurde daher in der Regel eine Schüssel in das Becken gestellt, um darin das Geschirr zu spülen. Sie ließ sich anschließend einfach ausgießen.

Der Tisch diente jedoch nicht nur als Spüleinrichtung – zugeklappt stellte er mit seiner soliden Platte zugleich einen multifunktionalen Arbeitstisch dar. Auf ihm wurden Speisen und Backwaren zubereitet, Wäsche geglättet, Schnittmuster für das Nähen ausgeradelt und unter der Woche nutzte die Familie ihn auch als Esstisch für die Mahlzeiten.

wohnkueche-mit-spueltisch-1920er-jahre

Vom Spültisch zur Spülmaschine

Spültische wie der hier vorgestellte gehörten im 20. Jahrhundert noch lange zur Ausstattung zahlloser Küchen in Deutschland. Seit den 1930er Jahren verbreitete sich das Modell des Küchentisches mit unter der Platte eingebauten Spülschüsseln zum Herausziehen. Dies galt als praktische Lösung für den täglichen Abwasch. So manche Hausfrau schätzte ihren Spültisch auch noch aus anderen Gründen, wie eine Elmshornerin bekannte: „Wenn ich keine Lust zum Abwaschen habe, dann verstecke ich alles in der Schüssel unterm Tisch. Kleine Decke auf den Tisch – das muss sein – und alles ist ordentlich!“

Auch wenn mit den technischen Erfindungen um 1900 und der zunehmenden Stromversorgung seit dem Ersten Weltkrieg immer mehr elektrische Geräte in die Haushalte einzogen, so blieb doch das Spülen des Geschirrs noch über Jahrzehnte vorrangig Handarbeit. Während elektrische Bügeleisen, Staubsauger, Kühlschrank, Elektroherd und selbst die Waschmaschine spätestens seit den 1960er Jahren zu immer erschwinglicheren Massenwaren wurden, konnten sich Spülmaschinen lange nicht durchsetzen. Bereits 1886 hatte die Amerikanerin Josephine Cochran – als erste Frau – ein Patent auf eine motorisierte Spülmaschine erhalten. Nach deren Muster wurden 1893 auf der Weltausstellung in Chicago die ersten Prototypen vorgestellt. 1929 brachte die Firma Miele in Deutschland den ersten elektrischen Geschirrspüler auf den Markt. Dennoch besaßen 1973 erst sieben Prozent der deutschen Haushalte überhaupt eine Spülmaschine. Die Geräte waren teuer und galten als entbehrliches Luxusgut. Auch heute besitzt rund ein Drittel aller Haushalte keine Spülmaschine.

Unser Objekt des Monats blieb knapp 70 Jahre in Gebrauch und steht heute in der Dauerausstellung des Industriemuseums. Der Spültisch bildet einen wesentlichen Bestandteil der inszenierten Wohnküche der 1920er Jahre im 2. Obergeschoss.

 

Inventarnummer: 1990-0066

Datierung: 1921

Material: Holz, Metall

Maße: L 100 cm, B 74 cm, H 77 cm

Hersteller: Maßanfertigung für Familie Engelbrecht/Berendsen, Elmshorn

Standort: Industriemuseum Elmshorn, Dauerausstellung, 2. OG

Objekt des Monats Oktober

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„Trara, die Post ist da!“

„Trara, die Post ist da! Von weitem hört man schon den Ton, sein Liedchen bläst der Postillon“ – mit diesen Zeilen beginnt ein bekanntes Volks- und Kinderlied von Rudolf Löwenstein aus dem Jahr 1846. Es verweist auf wesentliche Merkmale des damaligen Postwesens: Der Postbote, französisch Postillon oder auch Postillion genannt, kündigte sein Kommen mit dem Posthorn an und forderte damit zugleich Vorrang für seine Postkutsche auf den Straßen. Die Postkutsche diente damals nicht nur zur Beförderung von Briefen, sondern auch von Reisenden und ist in Liedern und Gedichten oftmals romantisch verklärt worden. Tatsächlich waren Reisen in den beengten und unbequemen „Knochenknackern“, wie sie zeitgenössisch bezeichnet wurden, eher beschwerlich.

Kutsche, Horn und Postillon

Seit dem 17. Jahrhundert ließ der dänische König in seinen Herrschaftsgebieten im heutigen Schleswig-Holstein einen regelmäßigen Postverkehr aufbauen. Große Bedeutung nahm dabei insbesondere die Strecke von Kopenhagen nach Hamburg ein, die auch durch Elmshorn führte. Neben gehenden und berittenen Boten wurden bald auch Pferdefuhrwerke eingesetzt. Der Postillon, der Gespannführer dieser Postkutschen, trug eine gelb-rote Uniform, gab Signale über das Posthorn und war meist bewaffnet, um Raubüberfälle abzuwehren. Entlang der Postrouten entstanden Fuhrhaltereien zum Wechsel der Pferde. Reisende nutzten seit dem 18. Jahrhundert verstärkt die Postkutschen als Transportmittel. Diese waren oftmals ungefedert und rumpelten vergleichsweise langsam über holprige und unbefestigte Wege. Erst mit dem Ausbau der Chausseen und dem Einsatz gefederter Eilpostwagen im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde das Reisen mit der Postkutsche etwas bequemer und vor allem schneller: von 2 km/h im Jahr 1700 stieg die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit auf rund 10 km/h im Jahr 1850.

Kugelpostwagen als dänische Besonderheit

Das damals dänische Elmshorn erhielt 1742 auf Anordnung des Generalpostamtes ein staatliches Postkontor. Zum ersten staatlichen Postmeister wurde Georg Lütkens ernannt. Später entstand in Elmshorn auch eine Fuhrhalterei zum Wechsel der Postkutschenpferde am heutigen Wechselplatz, deren Bestand bis Mitte des 19. Jahrhunderts auf fast 100 Pferde gestiegen sein soll.

Zwischen 1815 und 1842 bot sich den Elmshornern und Elmshornerinnen ein besonderes Bild: In dieser Zeit setzte die dänische Post den sogenannten Kugelpostwagen ein, den es so nirgendwo sonst gab. Unser Objekt des Monats ist ein Modell dieser zweiachsigen Kutsche mit kugelförmigem Laderaum für die Post anstelle einer Passagierkabine. Die „Kugelpost“ war leichter und schneller als herkömmliche Kutschen, der lederne Überzug schützte die Post und zuweilen auch Geldsendungen vor Witterungseinflüssen. Im Winter konnte die abnehmbare Kugel auch auf Kufen gesetzt werden. Die Bauart sollte zudem verhindern, dass die Postillone Reisende auf eigene Rechnung mitnahmen – selbst eine zusätzliche Spickung der Kugel mit harten Spitzen konnte dies jedoch letztlich nicht vereiteln.

Das Modell des Kugelpostwagens ist zurzeit in der aktuellen Sonderausstellung „Schreiben – Von der Klosterurkunde zum Chat“ zu sehen. Auf Grund des großen Erfolgs wird die Laufzeit dieser Ausstellung bis zum 27. November verlängert!

 

Inventarnummer: A-0497

Datierung: 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts

Material: Holz, Metall, Leder, Eisen

Maße: L 78 cm, B 33 cm, H 24 cm

Hersteller: Landesmuseum Schleswig

Standort: Industriemuseum Elmshorn, Sonderausstellung, 2. OG


8. Elmshorner Weihnachtskugel

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Diesjähriges Motiv: Das Industriemuseum

Schneebedeckt und unter Sternen zieren dieses Mal das historische Speichergebäude des Industriemuseums, Dampfmaschine und Hochrad die Elmshorner Weihnachtskugel. Bereits zum 8. Mal gibt das Stadtmarketing Elmshorn das beliebte Sammlerstück heraus – jedes Jahr mit einem anderen Motiv aus der Krückaustadt. Anlässlich des 25jährigen Museumsjubiläums in diesem Jahr erweitert nun das Industriemuseum das festliche Kugelsortiment.

Traditionell in weihnachtlichem Rot gehalten, hat die hochwertige Glaskugel einen Durchmesser von 8 cm. Die Weihnachtskugeln werden nur in limitierter Auflage hergestellt und einzeln verpackt zum Preis von 7,90 Euro verkauft. Wie in den Jahren zuvor fiel der Startschuss für den Verkauf am ersten Sonntag im November.

Passend zum Motiv kann die Kugel in diesem Jahr ab sofort auch im Industriemuseum erworben werden!

Weitere Verkaufsstellen neben dem Industriemuseum sind: Bajazzo, BücherStube, Buchhandlung Heymann, Claus Kindt Bürotechnik, Das Futterhaus, famila, Gartencenter Rostock, Geschäftsstelle des Stadttheaters, Kunstverein Elmshorn, Marktkauf, Modehaus Ramelow, OBI Markt Elmshorn, Teppich Kibek, Tourismus-Information im Torhaus und VN-Home.

Kultur im Dreierpack im Industriemuseum

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Ausstellungsende, Museumsführung und Konzert am 27. November

Am Sonntag, 27. November, bietet das Industriemuseum Kultur im Dreierpack: Von 10.00 bis 17.00 Uhr kann die Sonderausstellung „Schreiben“ zum letzten Mal besichtigt werden, um 15.00 Uhr begibt sich eine öffentliche Führung auf die Spuren des technischen Wandels in Elmshorner Betrieben und um 19.30 Uhr steigt mit Lottes Musiknacht mit Andy Irvine das nächste Konzerthighlight im Museum!

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10.00 bis 17.00 Uhr Letzter Tag der Sonderausstellung

„Schreiben – Von der Klosterurkunde zum Chat“

Am 27. November besteht für alle Interessierten zum letzten Mal die Gelegenheit, die aktuelle Sonderausstellung im Jubiläumsjahr von Stadt und Museum zu besuchen.

Urlaubsgrüße und Geschäftspost per Mail versenden, chatten statt Briefchen schreiben, Notizen und Einkaufszettel per App anlegen: Angesichts von Computer und Smartphone scheinen Stift und Papier keine Zukunft zu haben. Grundschulen diskutieren die Abschaffung der Schreibschrift. Das Schreiben von Hand – ein Kulturgut mit Verfallsdatum?

Die Sonderausstellung im Jubiläumsjahr wirft einen Blick auf die wechselvolle Geschichte des Schreibens von der Klosterurkunde bis zum Chat. Zugleich wird  die 875-jährige Geschichte der Stadt Elmshorn aus der Sicht ihrer Bewohner und Bewohnerinnen lebendig.

Kosten: 3,- Euro Museumseintritt für Erwachsene, Kinder frei

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15.00 bis ca. 16.00 Uhr Öffentliche Museumsführung

„Moderne Zeiten – Technischer Wandel in Elmshorner Betrieben“

Industrieller Aufbruch in Elmshorn: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hielten moderne technische und chemische Verfahren Einzug in Elmshorner Betriebe. Die öffentliche Führung begibt sich auf die Spuren dieses Wandels. Der Schiffbau an der Krückau veränderte sich grundlegend durch den Wandel vom Holz- zum Eisenschiffbau, im Mühlenwesen löste der Walzenstuhl ältere Techniken ab. In den Betrieben der Elmshorner Lederindustrie setzte sich die Chromgerbung als modernes Gerbverfahren durch und in den Ziegeleien der Region wurde die Ringofentechnik eingeführt. Besonders in den Blick nimmt der Rundgang die Margarine-Produktion in Elmshorn: Firmen wie Wagner und Rostock stellten hier mittels modernster Labortechnik und chemischer Verfahren so genannte „Kunstbutter“ her.

Kosten: Erwachsene 5,- Euro, Kinder 2,- Euro

Öffentliche Führungen jeden letzten Sonntag im Monat

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19.30 Uhr Musik im Museum | Lottes Musiknacht mit Andy Irvine

Achtung: Das Konzert ist bereits ausverkauft!

Am 1. Advent wartet ein besonderes Konzerthighlight auf alle Fans von Lottes Musiknacht in Elmshorn: Mit dem Iren Andy Irvine präsentiert der Veranstalter Rolf „Lotte“ Reinstrom“ einen weiteren großartigen Ausnahmemusiker im Industriemuseum Elmshorn.

Mit 74 Jahren noch kein bisschen müde, bereist Andy Irvine seit 45 Jahren die Bühnen der Welt und fasziniert sein Publikum als herausragender Geschichtenerzähler und Sänger. In den 1960er Jahren gründete er die Band Sweeney’s Men mit sowie 1972 die Gruppe Planxty, die sich vor ein paar Jahren für einige komplett ausverkaufte Konzerte wiedervereinigte. Immer offen für musikalische Impulse, flossen insbesondere durch längere Balkanaufenthalte von Irvine ganz neue Elemente in die irische Musik ein. So gehört die Bouzouki, ein südosteuropäisches Saiteninstrument, zum festen Repertoire von Andy Irvine, ebenso wie die Mandola und Mundharmonika.

Das Konzert im Industriemuseum beginnt um 19:30 Uhr, Einlass ist ab 18:30 Uhr. Wie gewohnt, ist der Eintritt zu Lottes Musiknacht grundsätzlich frei. Es wird jedoch um eine Spende von 15-20 Euro für die Finanzierung der Gage des Musikers gebeten. Der Veranstalter bittet um verbindliche Anmeldung per Mail unter rolfreinstrom@gmail.com oder telefonisch unter 04121/5993.

Neue Öffnungszeiten und Eintrittspreise ab 01. Januar 2017

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Ab 01. Januar 4,- Euro Eintritt für Erwachsene

Zum Jahreswechsel 2016/2017 erhält das Industriemuseum Elmshorn neue Öffnungszeiten und Eintrittspreise. Ab dem 01.01.2017 kostet der Museumsbesuch für Erwachsene 4,- Euro pro Person statt wie bisher 3,- Euro. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren haben weiterhin freien Eintritt. „Darüber freuen wir uns sehr, dass wir unseren jungen Gästen auch in Zukunft einen kostenlosen Zugang zum Museum ermöglichen können“, betont Museumsleiterin Bärbel Böhnke. Hintergrund der leichten Erhöhung des Eintritts für Erwachsene ist die in diesem Jahr abgeschlossene Modernisierung des Hauses. Nach 25 Jahren dringend notwendig, ist das Museum nun für die Zukunft gut gerüstet: Mit dem neugestalteten 1. Obergeschoss verfügt es über eine attraktive Kernabteilung zum industriellen Wandel, Medienstationen erweitern das interaktive Angebot, die Ausstellungen bieten zeitgemäß und anschaulich Geschichte zum Erleben und Anfassen. Das neue LED-Beleuchtungssystem schont das Klima und spart Energie.

Industriemuseum künftig Dienstag bis Samstag von 14.00 bis 17.00 Uhr und Sonntag von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet

Zugleich werden ab dem 01.01.2017 die Öffnungszeiten des Museums an die Besuchernachfrage angepasst. Künftig ist das Industriemuseum dienstags bis samstags von 14.00 bis 17.00 Uhr und sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Führungen für Gruppen und Schulklassen sowie Kindergeburtstage sind wie gewohnt nach Anmeldung jederzeit auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

Auch die Öffnungszeiten des Konrad-Struve-Hauses werden angeglichen: Die Außenstelle hat ab dem 01.01.2017 sonntags von 11.00 bis 13.00 Uhr statt wie bisher von 10.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeit am Mittwochnachmittag von 14.00 bis 17.00 Uhr bleibt unverändert bestehen.

Damit fallen im neuen Jahr die kaum genutzten Randstunden am Donnerstagabend (bisher bis 19.00 Uhr geöffnet) und am Sonntagmorgen (bisher ab 10.00 Uhr geöffnet) weg. Der bislang offene Mittwochvormittag weicht zu Gunsten einer besseren Planbarkeit für die geführte Vermittlungsarbeit: Gerade Schulklassen buchen Führungen ausschließlich in den Vormittagsstunden. „Mit den neuen Öffnungszeiten richten wir uns zum einen nach der entsprechenden Besuchernachfrage, zum anderen optimieren wir damit auch die Wirtschaftlichkeit des Museums“, erläutert Böhnke. Die neuen Öffnungszeiten seien zudem eingängiger als die bisherigen und auch in diesem Sinne besucherfreundlicher. Besonders freut sie sich darüber, auch weiterhin an sechs Tagen in der Woche ein offenes Haus für Einzelbesucher und –besucherinnen zu haben. Für angemeldete Gruppen öffnet das Museum weiterhin Tag und Nacht nach Absprache.

Kunsthandwerk im Industriemuseum

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Organisatorinnen, Museumsmitarbeiterinnen und Ausstellerinnen stellten das Programm des Marktes im Museum vor.

Markt mit KunstWerk im Industriemuseum am 3. und 4. Dezember

Aus dem Veranstaltungskalender des Industriemuseums Elmshorn ist er nicht mehr wegzudenken: Schon zum 22. Mal findet am 3. und 4. Dezember der alljährliche Markt mit KunstWerk statt. Auf vier Etagen präsentieren am zweiten Adventswochenende jeweils von 11 bis 17 Uhr rund 25 Ausstellerinnen und Aussteller ihre selbst hergestellten Produkte. Auch in diesem Jahr verspricht der beliebte Markt wieder ein Publikumsmagnet zu werden.

Von Webwaren und Holzarbeiten über Keramik und Schmuck bis zu Olivenöl und Seifen bietet das breit gefächerte Angebot an hochwertigem Kunsthandwerk für jeden Geschmack das Passende. Ob zum Verschenken oder Behalten, die gelungene Mischung aus schönen und nützlichen Dingen lässt keine Wünsche offen. Neben bereits bekannten Ständen werden auch in diesem Jahr wieder neue Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen dabei sein und die Besucher und Besucherinnen mit ihren kreativen Ideen überraschen. Viel Arbeit in die Vorbereitung der diesjährigen Auflage des Marktes hat erneut die ehrenamtliche Organisatorin Karin Franke gesteckt.

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Feste Tradition in der Vorweihnachtszeit

Ein Dauerbrenner fast von Anfang an ist der Stand von Unicef, an dem die beliebten Weihnachtskarten für einen guten Zweck erworben werden können. Die vielen Stammkunden könnten sich auch in diesem Jahr wieder auf tolle neue Motive freuen, verrät die Standbetreuerin Magdalena Dittmer. Ebenfalls eine fixe Größe auf dem Markt ist der Museumsshop mit einem erweiterten Angebot, dessen Erlös dem Förderverein zu Gute kommt. Allerlei Dekoratives, bunte Filztaschen und Täschchen aus recycelten Materialien warten hier unter anderem auf Käufer und Käuferinnen. Eine schöne Idee zu Weihnachten ist auch die Möglichkeit, eine Mitgliedschaft im Museumsförderverein zu verschenken. Im 3. Obergeschoss des Museums wird es zudem einen Webstuhl zu bestaunen geben: Die Weberin Maren Röttgers aus Seester führt hier ihr Handwerk vor. Auf Naturfasern setzt ihre Kollegin Margaret Röhrig, die in Elmshorn die Werkstatt „Schafgarbe“ betreibt. Darüber hinaus können sich die Besucher und Besucherinnen auf außergewöhnlichen Seeglas-Silberschmuck, kreative Kleinmöbel aus Altholz, farbenfrohes Patchwork und vieles mehr freuen.

Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt: Zwischen Dampfmaschine und Stempeluhr lockt das Museumscafé des Fördervereins mit leckeren Kuchen, Waffeln, Kaffee und Tee. Außerdem wird der Nikolaus mit kleinen Überraschungen für die Kinder unterwegs sein. Für einen barrierearmen Zugang zu allen Etagen steht der Fahrstuhl des Museums zur Verfügung.

Der Eintritt zum Markt mit KunstWerk ist frei.

Objekt des Monats November

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„Da gab es noch alles lose“: Einkaufen im Kolonialwarenladen

Menschen eilen durch Gänge mit systematisch sortierten Warenregalen, beladen ihre Einkaufswagen mit fertig verpackten Produkten in vorgegebenen Mengen und zahlen an einer von mehreren Kassen bequem per Karte. So sieht der Lebensmitteleinkauf heute nicht nur in Elmshorn überwiegend aus. Rationalisiert, schnell und weitgehend anonym schleusen Discounter und Supermärkte pro Tag tausende Kunden und Kundinnen durch. Das war nicht immer so: In den 1920er Jahren gab es in Elmshorn über 100 Kolonialwaren- und Krämerläden, die die Menschen in ihrer Nachbarschaft mit Lebensmitteln und Alltagsbedarf versorgten. Sie waren darüber hinaus wichtige Gesprächsplattformen. In den kleinen „Tante Emma-Läden“ herrschte ein fester persönlicher Kontakt, Neuigkeiten wurden ausgetauscht, private Sorgen und Freuden geteilt.

Vielfältiges Angebot

Ein Zeugnis dieser Einkaufskultur ist der Kolonialwarenladen in der Dauerausstellung des Industriemuseums. Die gezeigte Inneneinrichtung mit Tresen und Verkaufsschrank von 1898 stammt aus dem Kolonialwarenladen der Familie Möller, der sich an der Ecke Gärtnerstraße / Gerhardstraße befand. Auch die gezeigten Produkte, vornehmlich aus den 1920er Jahren, sind aus dem Möllerschen Laden. Der überwiegende Teil der Waren wurde lose angeboten und individuell von Hand durch die Kaufleute abgefüllt. Zum Abmessen der gewünschten Mengen diente die Waage auf dem Verkaufstresen.

In Glaskästen präsentierten die Kaufleute neben Genussmitteln wie Kaffee, Tee und Süßigkeiten auch Butter, Käse und Wurstwaren. In den Schubladen warteten loses Getreide, Zucker, Nudeln, Linsen, Erbsen oder Graupen auf die Kundschaft. Essig und Senf lagerten in Steingutgefäßen. Vor dem Tresen ergänzten Säcke mit Kartoffeln, Kisten mit Obst und Gemüse und Fässer mit Heringen oder Sauerkraut das Angebot. Zusätzlich wurden in diesen Läden auch Wasch- und Putzmittel, Haushaltsutensilien, Eisen- und Papierwaren, Geschirr und teilweise sogar Schuhe und Kleidung verkauft. Verpackt wurden die eingekauften Waren in Papiertüten, Schachteln oder Zeitungspapier. Wer passendes Münzgeld dabei hatte, konnte dieses direkt in den Kassenschlitz im Verkaufstresen werfen.

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Der Kolonialwarenladen Möller in Elmshorn um 1910.

Das Ende der Kolonialwarenläden

Im Gegensatz zu den Krämerläden holten die Kolonialwarenläden darüber hinaus den Luxus ferner Länder nach Elmshorn: Sie boten auch Waren aus Übersee an wie zum Beispiel Kaffee, Tee, Kakao oder Gewürze. Die Bezeichnung dieser Läden ist damit untrennbar verknüpft mit dem Zeitalter der Kolonien, das in Deutschland seinen Höhepunkt erst im Kaiserreich erreichte. Auch Heinrich Möller gründete sein Geschäft in dieser Zeit: 1875 eröffnete er seinen Kolonialwarenladen zunächst in Glückstadt, bevor 1898 der Umzug nach Elmshorn erfolgte. Vor dem Laden stand einer der ersten Warenautomaten in Elmshorn überhaupt. Der Betrieb blieb über Jahrzehnte im Familienbesitz. Der Sohn Willi Möller weitete in den 1920er Jahren den Großhandel aus und mietete weitere Räumlichkeiten in der Catharinenstraße im Gebäude des heutigen Industriemuseums an.

Die allmähliche Durchsetzung der Supermärkte mit Selbstbedienung seit den 1950er Jahren läutete jedoch auch in Elmshorn das Ende der kleinen Gemischtwarenläden ein. Familie Möller baute ihren Laden 1960 zum Selbstbedienungsmarkt um und schloss sich der Edeka-Gruppe an, bevor sie 1988 den Ladenbetrieb aufgab. Die Bezeichnung „Kolonialwaren“ verlor sich zunehmend aus dem Sprachgebrauch. Heute erinnert noch der Name des 1898 gegründeten Einzelhandelsverbandes Edeka an ihre Geschichte – ausgeschrieben lautet er „Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin“ (kurz E. d. K.).

Die letzten Inhaber des Kolonialwarenladens Möller, das Ehepaar Paul und Elke Möller, spendeten dem Industriemuseum nicht nur die historische Inneneinrichtung ihres Geschäftes. Die Museumssammlung verdankt ihnen zahllose weitere Schätze, die aus Elmshorns Geschichte für die Zukunft bewahrt werden können.

 

Inventarnummer: 1990-0338

Datierung: 1898

Material: Holz, Metall, Glas, Textilien, Papier, Steingut

Maße: L 3,30 m, T 1,90 m, H 2,40 m

Herkunft: Kolonialwarenladen Möller, Ecke Gärtnerstraße / Gerhardstraße, Elmshorn

Standort: Dauerausstellung, 2. OG, Industriemuseum Elmshorn

Museumsaufsicht gesucht

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Mitarbeiter/in

Auf Minijob-Basis als:

MUSEUMSAUFSICHT/Museumsservice im Industriemuseum Elmshorn ab sofort gesucht

 

Das Industriemuseum Elmshorn sucht ab sofort eine/n Mitarbeiter/in zur Verstärkung des Museumsservice-Teams zur Betreuung der Öffnungszeiten und von Veranstaltungen.

 

Zu den Aufgaben gehören:

– Aufsicht in den Ausstellungsräumen

– Betreuung von Besuchern

– Annahme von Buchungsanfragen

– Erteilung allgemeiner Auskünfte zum Museum

– Bedienung technischer Geräte (PC, Bildschirme, Videoüberwachung, etc.)

– Verkauf von Eintrittskarten, Museumsshopartikeln und Getränken

– Begleitung von Veranstaltungen als Museumsservicekraft (u.a. Verkauf von Getränken)

 

Anforderungen:

– sehr gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift

– Bereitschaft zur Arbeit am Abend und am Wochenende

– PC-Grundkenntnisse (Word, E-Mail)

– körperliche Fitness

– Gepflegtes äußeres Erscheinungsbild

– Einwandfreies Führungszeugnis

– Sie können freundlich auf Menschen zugehen.

 

Wir bieten:

– Tätigkeit im Umfeld der Elmshorner Stadtgeschichte in einem engagierten Team

– Wünsche zur Arbeitszeit werden nach Möglichkeit berücksichtigt.

 

Bewerbungen mit kurzem Lebenslauf nur per Email an

info@industriemuseum-elmshorn.de

Download Stellenausschreibung

Ausgezeichnet!

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Industriemuseum erhält Gütesiegel „Zertifiziertes Museum“

Die engagierte Arbeit auf hohem Niveau zahlt sich aus: Am 16. Dezember 2016 wurde das Industriemuseum Elmshorn mit dem Gütesiegel „Zertifiziertes Museum“ ausgezeichnet. Ein Jahr lang stand die Museumsarbeit in Elmshorn auf dem Prüfstand: Das Team führte eine Selbstevaluation durch und nahm an einem Fortbildungsprogramm zu international gültigen Museumsstandards teil. Externe Museumsfachleute begutachteten das Haus vor Ort und prüften das umfangreiche Museumskonzept auf Qualität und Professionalität.

Am 15. November tagte dann die aus Museumsexperten aus Schleswig-Holstein, Dänemark, Hamburg und Niedersachsen zusammengesetzte Fachjury über die Vergabe der Zertifikate. Das Ergebnis: Gemeinsam mit drei weiteren Museen erhält das Industriemuseum in diesem Jahr die begehrte Auszeichnung als zertifiziertes Museum. Damit gehört es nun zu insgesamt 18 Museen, die sich in Schleswig-Holstein mit dem Zertifikat schmücken dürfen. Als einziges Museum im Land bietet es ein umfassendes Bild von der Alltags- und Arbeitswelt des Industriezeitalters. Die Experten zeigten sich begeistert vom Elmshorner Gesamtpaket aus attraktiven Sonderausstellungen, einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm, einer frisch modernisierten Dauerausstellung und dem besonderen Fokus auf der Vermittlungsarbeit. Grundlage hierfür seien „eine fundierte wissenschaftliche Museumsarbeit, die höchsten Anforderungen entspricht, und eine hochmotivierte Museumsleitung.“

In einer Feierstunde am 16. Dezember in der Stadtgalerie Kiel nahmen die Museumsleiterin Bärbel Böhnke, der Elmshorner Stadtrat Dirk Moritz und die Vorsitzende des Fördervereins Monika Dormann zusammen mit Vertretern und Vertreterinnen der anderen ausgezeichneten Museen – Stadtgalerie Kiel, Galileo Wissenswelt auf Fehmarn und Museum Helgoland – das Zertifikat entgegen. Ministerin Anke Spoorendonk betonte in ihrem Grußwort auf der Veranstaltung: „Es ist mein Ziel, die Museen mit dem Projekt „Museumsberatung und –zertifizierung“ in ihrer Weiterentwicklung zu stärken und wettbewerbsfähig zu machen für den immer größer werdenden Konkurrenzkampf um Besucher und finanzielle Förderungen.“ Die ausgezeichneten Museen könnten sich „mit berechtigtem Stolz „Museum“ nennen. Damit will ich auch dem nicht geschützten Begriff „Museum“ ein stabileres Fundament geben.“

Die Museumsberatung und -zertifizierung wurde 2013 in Schleswig-Holstein eingeführt. Sie wird in Kooperation des Museumsverbandes Schleswig-Holstein und Hamburg e. V., des Landesverbandes der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins e.V. und des Nordkollegs Rendsburg durchgeführt und vom Ministerium für Justiz, Kultur und Europa in Schleswig-Holstein sowie der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein gefördert. Ziel der Museums-beratung und -zertifizierung ist es, Schleswig-Holsteins Museen in ihrer musealen Arbeit zu stärken, zukunftsfähig aufzustellen und wettbewerbsfähig zu machen, um so die Vielfalt der schleswig-holsteinischen Museumslandschaft nachhaltig zu bewahren.


Objekt des Monats Dezember

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Weihnachtsgrüße aus dem Ersten Weltkrieg

„Da wir die Festtage im Quartier lagen, konnten wir gemeinsam Weihnachten feiern“, erinnerte sich der Elmshorner Max Stehn an das Weihnachtsfest 1916 als Soldat an der französischen Front. „In den größeren Räumen versammelten sich die einzelnen Züge beim brennenden Tannenbaum. Jede Korporalschaft konnte einige Kochgeschirre Bier empfangen.“ Als Festessen, so führte er in seinen 1921 zusammengestellten Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg weiter aus, seien Kartoffeln und Gulasch serviert worden. Zudem habe jeder Soldat neue Leibwäsche erhalten. An seine Eltern in Elmshorn sandte er per Feldpostkarte „herzl. Grüße von der Weihnachtsfeier“, wie der Rückseite unseres Objekt des Monats zu entnehmen ist.

Aus Elmshorn an die französische Front

Max Stehn (1895-1935) war im Dezember 1916 gerade 21 Jahre alt geworden und gehörte dem Reserve-Infanterie-Regiment 214 in der 9. Kompanie an. Über Weihnachten befand er sich in dessen Quartier in Nogent-l’Abesse im Departement Marne, wo er eine Ausbildung im Grabenangriffskampf erhielt. Stehn hatte sich gleich im August 1914 freiwillig für den Kriegseinsatz gemeldet, von der anfänglichen Euphorie war gute zwei Jahre später jedoch nichts mehr zu spüren: „In uns war nicht mehr die begeisterte, halb romantisch anmutende Stimmung der Kriegsfreiwilligen von 1914“, resümierte er in seinen Kriegserinnerungen. „Wir wussten, was uns draussen im Feld erwartete.“ Sein Bruder Heinrich war bereits im Herbst 1914 gefallen.

Die Weihnachtskarte von 1916 ist an seinen Vater Johannes Stehn adressiert. Die Eltern von Max Stehn lebten nach wie vor auf Kaltenweide 245 in Elmshorn, wo er mit insgesamt fünf Geschwistern aufgewachsen war. Nach dem Schulabschluss entschied sich Max Stehn für eine Lehrerausbildung, die er nach dem Ersten Weltkrieg fortsetzte. Bekanntheit erlangte er aber vor allem als Fotograf, der in zahlreichen Aufnahmen seine Heimat dokumentierte. Noch keine 40 Jahre alt, erlag Max Stehn 1935 einem Krebsleiden. Sein fotografischer Nachlass befindet sich heute neben seinen unveröffentlichten Kriegserinnerungen und zahlreichen Postkarten im Bildarchiv des Industriemuseums Elmshorn.

Max Stehn im Garten seines Hauses in der Wilhelmstraße 33 in Elmshorn, aufgenommen 1924.

Weihnachtsbotschaft aus dem Kriegseinsatz

Aus diesem Bestand stammt auch das Objekt des Monats: Die Feldpostkarte wurde vom Bremer Verlag Hauschild zum Weihnachtsfest 1916 gedruckt. Sie zeigt als Motiv die mittelalterliche Rolandstatue auf dem Bremer Marktplatz, mit blankem Richtschwert und Reichswappen ein Symbol der städtischen Gerichtsbarkeit und Reichsfreiheit. Flankiert wird die Rolandsfigur auf der Postkarte von zwei Weihnachtsbäumen mit weißen Kerzen. Den festlichen Bezug stellt zudem das abgedruckte Zitat aus der Weihnachtsgeschichte im Lukas-Evangelium her. Im Wortlaut der Übersetzung in der Luther-Bibel von 1912 folgend heißt es: „Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden – und den Menschen ein Wohlgefallen“. Diesen Lobgesang stimmten die Engel an, nachdem sie den Hirten auf dem Feld die Botschaft von der Geburt Jesu überbracht hatten. „Friede auf Erden“ – ein Wunsch, der 1916 nach zwei Jahren Krieg groß war und den bis heute Menschen in aller Welt teilen.

 

Inventarnummer: S-0987

Datierung: 1916

Material: Papier

Maße: L 14 cm, B 9 cm

Absender: Max Stehn, Lehrer und Fotograf aus Elmshorn

Standort: Nachlass Stehn, Bildarchiv, Industriemuseum Elmshorn

Industriemuseum ist zertifiziertes Museum

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Neues Gütesiegel angebracht

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Jahres 2016 startet das Industriemuseum Elmshorn als zertifiziertes Museum ins neue Jahr. Sichtbarer Beweis dafür: die entsprechende Plakette neben der Eingangstür. Am 16. Dezember in Kiel feierlich durch die Ministerin Anke Spoorendonk überreicht, weist sie nun alle Besucher und Besucherinnen auf die Auszeichnung hin. Neben dem Museum Helgoland ist das Industriemuseum das einzige zertifizierte Museum im Kreis Pinneberg.

Mit der Museumsleiterin Bärbel Böhnke und ihrem Team freuen sich Vertreter und Vertreterinnen der Stadt Elmshorn, Trägerin des Museums, über den Lohn für die langjährige Arbeit. Stadtrat Dirk Moritz ist stolz auf das offizielle Gütesiegel: „Die Zertifizierung ist ein tolles vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für die Stadt Elmshorn, aber ebenso für den ganzen Norden. Sie ist ein wichtiger Baustein für die überregionale Bedeutung des Elmshorner Industriemuseums. Das Team im Museum und die Leiterin Frau Böhnke haben großartige Arbeit geleistet. Mein Dank gilt natürlich auch dem Förderverein und allen weiteren Unterstützern. Ich bin mächtig stolz auf diese Auszeichnung.“

Mehr zur Museumszertifizierung und Zertifikatsübergabe lesen Sie hier.

Wissenschaftliches Volontariat

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Bei der Stadt Elmshorn ist ab dem 01.06.2017 eine Stelle als

Wissenschaftliche/r Volontär/in

im Industriemuseum Elmshorn zu besetzen.

Das Industriemuseum Elmshorn zeigt als eines der wenigen Museen in Schleswig-Holstein die Geschichte von Leben und Arbeit in der Industriezeit. In unserem historischen Speichergebäude werden auf vier Etagen grundlegende allgemeine Phänomene der Industriegeschichte anschaulich. Wir sind ein überregional bedeutsames Erlebnismuseum mit einem sehr familien- und kinderfreundlichen Museumskonzept. Die Museumsausstellung spricht alle Sinne an und interaktive Stationen motivieren junge und alte Besucher/innen zum Mitmachen. Das Industriemuseum Elmshorn mit seiner Außenstelle Konrad-Struve-Haus der Ortsgeschichte ist in städtischer Trägerschaft seit über 25 Jahren ein Ort der lebendigen kulturellen Auseinandersetzung mit einem öffentlichen Bildungsauftrag.

Bei dem wissenschaftlichen Volontariat handelt es sich um ein Ausbildungsverhältnis. Die Einstellung erfolgt in Vollzeit mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 39 Stunden und ist befristet auf die Dauer von zwei Jahren. Die Höhe der Vergütung erfolgt in Anlehnung an die Anwärterbezüge für Beamtenanwärter/innen der zweiten Laufbahngruppe, zweites Einstiegsamt.

Der Aufgabenbereich der Stelle umfasst insbesondere:

  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Inventarisierung der Sammlung
  • Mitarbeit an der Konzeption und Realisierung von Sonderausstellungen
  • Mitarbeit in der Vermittlung, im Museumsservice und in der Veranstaltungsorganisation

Für die Stelle wurde das nachstehende Anforderungsprofil erstellt:

  • Abgeschlossenes Studium in einem der Fächer Geschichte, Technikgeschichte, Kunstgeschichte oder Ethnologie an einer Universität mit einem Diplom-, Magister- oder Masterabschluss sowie den Nachweis erster praktischer Arbeitserfahrungen in kulturhistorischen Museen
  • Kenntnisse im Umgang mit neuen Medien, MS-Office, Datenbanken und Grafikprogrammen
  • Team- und Kommunikationsfähigkeit
  • Organisationsvermögen
  • Eigeninitiative
  • Flexibilität
  • Bereitschaft zum Einsatz auch an Abenden und Wochenende
  • Führerschein (Klasse B) ist wünschenswert

 

Weitere Auskünfte über die Stelle erhalten Sie von der Leiterin des Industriemuseums, Frau Böhnke (04121 / 26 88 71).

Bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung werden Frauen nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften vorrangig berücksichtigt. Gleiches gilt für Schwerbehinderte.

Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung bitte bis zum 28.02.2017 an:

Stadt Elmshorn
Der Bürgermeister
Haupt- und Rechtsamt
Personalwesen und Organisation
Postfach 1103
25333 Elmshorn

Download Stellenausschreibung

Jede Menge Dampf im Industriemuseum

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Rund 900 Besucher am 6. Elmshorner Dampftag

Das Industriemuseum Elmshorn freut sich über einen überaus erfolgreichen Auftakt ins Veranstaltungsjahr 2017: Der 6. Elmshorner Dampftag am vergangenen Samstag führte wieder rund 900 Besucher und Besucherinnen ins Museum. Auf vier Etagen ließen sich große und kleine Interessierte von Dampfmaschinen, Dampflokomotiven, Modellbahnen und Dampfschiffen in den Bann ziehen. Mit Echtdampf betriebene Eisenbahnen – samt Zirkuswagen und Geräuschkulisse –, sorgfältig bis ins kleinste Detail gestaltete Modellbahnlandschaften, elektrische Eisenbahnen, Miniaturdampfmaschinen, unter Dampf gesetzte Schiffsmodelle und nicht zuletzt auch die große Borsig-Dampfmaschine des Museums sorgten wieder für Hochbetrieb und fasziniertes Staunen.

Ein herzlicher Dank an alle Mitstreiter!

Das Museumsteam bedankt sich herzlich bei allen Mitstreitern, die mit ihren Modellen und Anlagen den Dampftag erneut zu einem großartigen Erfolg gemacht haben: den Sammlern der Echtdampfmodelle, Modellbahn Elmshorn, dem Modellbahnclub Horst/Elmshorn, „Dampf und Modellbau“ und den Modellbauern, die kleine Dampfmaschinenanlagen und Modelle von Schleppdampfern präsentiert haben.

Impressionen vom 6. Elmshorner Dampftag

… mit Echtdampf unterwegs…

 

… bis ins kleinste Detail gestaltete Modellbahnlandschaften…

 

… auf Brücken hoch hinaus…

 

… mit der Dampfmaschine angetrieben: ein Kettenkarussell…

 

… Schiffe unter Dampf gesetzt…

Schätze aus der Museumssammlung

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Neue Sonderausstellung über Franz Breckwoldt

Stolz zeigten die Museumsleiterin Bärbel Böhnke und der Historiker Rainer Adomat, Vorstandsmitglied des Kreisheimatverbandes Pinneberg, am vergangenen Mittwoch einige „Schätze von Bauer Breckwoldt“: eine Windfege, die große Wasserschaufel und andere Geräte zum Graben kleien. Sie gewährten der Presse einen ersten Einblick in die nächste Sonderausstellung des Industriemuseums. Vom 22. Januar bis 26. März 2017 zeigt es in Kooperation mit dem Kreisheimatverband Pinneberg die Sonderausstellung „Die Sammlung stellt sich vor – Schätze von Bauer Breckwoldt aus Seestermühe“. In diesem Format präsentiert das Museum ausgewählte Sammlungsbestände, um die Vielfalt seiner Sammlung zu dokumentieren und zu zeigen.

Landwirt, Sammler, Museumsförderer, Kunstretter

Den Auftakt macht die umfangreiche Sammlung von landwirtschaftlichen Geräten und volkskundlichen Objekten, die der Seestermüher Landwirt Franz Breckwoldt (1904-1992) zusammentrug und in den 1980er Jahren dem Elmshorner Museum überließ. Größtenteils werden diese „Schätze“ nun erstmals in einer Ausstellung gezeigt. Weit reichende Bekanntheit erlangte Breckwoldt vor allem als Kunstretter: Gut versteckt überstanden in seiner Scheune in Seestermühe 91 Bilder des Malers Emil Nolde das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg. Für sein lebenslanges, vielseitiges Engagement in Kultur, Gesellschaft und Landwirtschaft erhielt er 1983 das Bundesverdienstkreuz.

Alte Arbeitstechniken auf dem Land

Anhand der gesammelten Schätze von Breckwoldt werden in der Ausstellung traditionelle Arbeiten auf dem norddeutschen Land wieder lebendig wie das Graben kleien, Reepschlagen oder Reetdach decken. Auch Filmaufnahmen der entsprechenden alten Handwerkstechniken sind überliefert und werden im Museum gezeigt.

Ausstellungseröffnung und Begleitprogramm

Die Ausstellung wird am Sonntag, 22. Januar, um 11.00 Uhr eröffnet. Bärbel Böhnke und Rainer Adomat führen inhaltlich in die Ausstellung und das Leben Franz Breckwoldts ein. Außerdem gibt es frische Rosinenstuten – ganz so, wie Breckwoldt seine Gäste gerne bewirtete. Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung ist frei.

Im Begleitprogramm zur Ausstellung findet am Sonntag, 29. Januar, um 15.00 Uhr eine öffentliche Führung statt und am Donnerstag, 16. Februar, hält Rainer Adomat um 19.00 Uhr einen Abendvortrag über Franz Breckwoldt als Landwirt, Sammler, Museumsförderer und Kunstretter. Mehr Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie hier.

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