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Filmreihe im Industriemuseum

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Von September bis November 2017 laden die Frauengeschichtswerkstatt Elmshorn (FGW) und das Medienpädagogik Zentrum Hamburg e.V. (mpz) ein zu Filmabenden im Industriemuseum Elmshorn.

Um je 19.30 Uhr beginnen Dokumentarfilme über Kindheitserinnerungen, das Erwachsenwerden sowie das ehrenamtliche Engagement in der kulturellen Vermittlungsarbeit. Im Mittelpunkt stehen die ganz individuellen Geschichten von Frauen, die zu einer Zeit aufgewachsen sind, in der von persönlicher Entfaltung keine Rede und klar vorgegebenen Lebenswegen zu folgen war. Ihre Geschichten werden ergänzt durch die Tätigkeit der Frauengeschichtswerkstatt Elmshorn, die sich der Aufarbeitung eben dieser Frauengeschichte seit mittlerweile mehr als 20 Jahren widmet. Im Anschluss an die Filmvorführung haben alle Interessierten die Möglichkeit, mit den Filmemacherinnen ins Gespräch zu kommen.

Eintritt: 4,- Euro

Dienstag, 12. September um 19.30 Uhr Filmabend im Industriemuseum | Inseltöchter

Am Dienstag, den 12. September präsentiert die gebürtige Sylterin und Filmemacherin Annette Ortlieb ihren Dokumentarfilm „Inseltöchter“.

Dokumentarfilm von Annette Ortlieb / 56 Min

Einlass ab 19.00 Uhr, Filmbeginn um 19.30 Uhr

 

Mittwoch, 25. Oktober um 19.30 Uhr Filmabend im Industriemuseum | Filmpremiere: Weiße Flecken werden bunt. Über 20 Jahre Frauengeschichtswerkstatt

Am Mittwoch, den 25. Oktober präsentieren Anna Friedrichs (mpz), Ulrike Gay (mpz und FGW) und Hille Lucht-Wraage (FGW) den Dokumentarfilm über die Frauengeschichtswerkstatt Elmshorn.

Dokumentarfilm von Anna Friedrichs, Ulrike Gay und Hille Lucht-Wraage / 60 Min

Anlässlich der Filmpremiere öffnet das Museum bereits um 18.00 Uhr. Alle Interessierten haben somit die Gelegenheit, vor der Filmvorführung die aktuelle Sonderausstellung „Alles rosa, alles blau?! Kinderwelten gestern und heute“ zu besuchen. Entstanden ist sie mit Unterstützung der Frauengeschichtswerkstatt. Im Anschluss an den Film laden die Initiatorinnen zu Gespräch und Häppchen.

 

Mittwoch, 15. November um 19.30 Uhr Filmabend im Industriemuseum | Bingo – Toletzt entscheed jümmers dat Glück (Zuletzt entscheidet immer das Glück)

Am Mittwoch, den 15. November präsentieren die beiden Filmemacherinnen Margot Neubert-Maric und Gisela Tuchtenhagen den Dokumentarfilm Bingo.

Dokumentarfilm von Margot Neubert-Maric und Gisela Tuchtenhagen mit Elke Andresen, Christel Fahrenkrog, Emmi Kruppa, Helga Kusche und Gisela Thoms / 2011 / 84 min

Einlass ab 19.00 Uhr, Filmbeginn um 19.30 Uhr

 

Weitere Informationen unter:

www.mpz-hamburg.de und www.industriemuseum-elmshorn.de


Objekt des Monats September

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Ein Wunderwerk der Technik – das Universalhaushaltsgerät „Piccolo“

Das Idealbild einer perfekten Hausfrau der 1950er Jahre war das der liebenden und sorgenden Ehefrau und Mutter. Dabei sollte sie stets gepflegt, schick und ansehnlich sein. Die anfallende Hausarbeit erledigte sie selbstverständlich mühelos und wie nebenbei, sodass diese abgeschlossen war, sobald ihr Mann nach seinem Arbeitstag nach Hause kam. Erleichtert werden sollten ihre häuslichen Pflichten durch neuartige Haushaltsgeräte, die vielseitig einsetzbar waren und durch gezielte Werbemaßnahmen Spaß an der Hausarbeit suggerierten. Das so genannte Universalhaushaltsgerät „Piccolo“ ist solch ein Wunderwerk der Technik. Zur Vermarktung brachte die Herstellerfirma „Electro AS GmbH Hamburg“ eine eigene Kundenzeitschrift heraus, um die Vielfältigkeit des Haushaltswunders zu demonstrieren und den Verkauf zu steigern. Diese richtete sich, je nach Ausgabe, an unterschiedliche Zielgruppen und lässt die Rollenbilder der Wirtschaftswunderwelt deutlich werden.

Die Technisierung des Haushalts

Mit der Verbreitung elektrischer Haushaltsanschlüsse seit den 1930er Jahren, kam es zu einem vermehrten Aufkommen von Haushaltmaschinen. Die Herstellerfirmen elektronischer Neuentwicklungen nutzen geschickte Verkaufsstrategien, um den Familien den Kauf ihrer Produkte ans Herz zu legen. Eine flächendeckende Verbreitung setzte jedoch erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges ein.

Piccolo – ein Helfer für alle Lebenslagen

Da die neu entwickelten Elektromotoren für den hauseigenen Gebrauch zur damaligen Zeit sehr kostspielig waren, erfreuten sich vor allem solche Geräte großer Beliebtheit, die mit Hilfe von Zusatzgeräten und Aufsätzen universell genutzt werden konnten. Der Motorblock des Staubsaugers Piccolo ließ sich, je nach Aufsatz, als Mixer, Raspler, Zerkleinerer, Entsafter, Teppichshampoonierer, Bodenbürste, Spritzgerät, Säge, Bohrer und Schleifer sowie als Rasenmäher oder zum Bohnern von Fußböden verwenden. Auch wenn das Gerät multifunktional einsetzbar war, reichten in den meisten Haushalten die finanziellen Mittel nicht aus, um den Piccolo anzuschaffen.

„Piccolo hilft“ Vermarktungsstrategien für Mann und Frau

Als Unterstützer der modernen Hausfrau warb eine Ausgabe mit dem Titel „Gesund und schön mit Piccolo“ für das Haushaltsgerät. Neben Rezepten für die Schönheitspflege der Gerätebesitzerin gab es Anleitungen zur Herstellung von Kindernahrung. Dank des universell einsetzbaren Multifunktionsgeräts sei der Piccolo ein „motorisierter Helfer für jeden Haushalt“. Um auch die männlichen Kunden – als Verwalter der Haushaltskasse und potentielle Käufer – anzusprechen, bewarben die Hersteller geschickt das technische Zubehör des Piccolos. Unter der Überschrift „Achtung! Wichtig für den Hausherrn! Das ‚Piccolo Elektro-Werkzeug – Mach es selbst“ oder einer Fotoserie, die den Boxer Max Schmeling als Piccolonutzer zeigt, wurden gezielt Männer angesprochen.

Das Universalhaushaltsgerät Piccolo ist heute Bestandteil der Dauerausstellung im 2. Obergeschoss des Industriemuseums Elmshorn. Interessante Einblicke in die Entwicklung von Haushaltstechniken erhalten Sie im Rahmen unserer Führung „Sparsames Haushalten: ‚Es blieb nichts übrig außer Asche‘“.

 

Inventarnummer: 1990-0178 / 2014-0158

Datierung: 1950er Jahre

Material: Glas, Gummi, Metall

Hersteller: Electro-AS GmbH Hamburg

Standort: Dauerausstellung, 2. OG, Industriemuseum Elmshorn

Filmreihe im Industriemuseum

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Von September bis November 2017 laden die Frauengeschichtswerkstatt Elmshorn (FGW) und das Medienpädagogik Zentrum Hamburg e.V. (mpz) ein zu Filmabenden im Industriemuseum Elmshorn.

Um je 19.30 Uhr beginnen Dokumentarfilme über Kindheitserinnerungen, das Erwachsenwerden sowie das ehrenamtliche Engagement in der kulturellen Vermittlungsarbeit. Im Mittelpunkt stehen die ganz individuellen Geschichten von Frauen, die zu einer Zeit aufgewachsen sind, in der von persönlicher Entfaltung keine Rede und klar vorgegebenen Lebenswegen zu folgen war. Ihre Geschichten werden ergänzt durch die Tätigkeit der Frauengeschichtswerkstatt Elmshorn, die sich der Aufarbeitung eben dieser Frauengeschichte seit mittlerweile mehr als 20 Jahren widmet. Im Anschluss an die Filmvorführung haben alle Interessierten die Möglichkeit, mit den Filmemacherinnen ins Gespräch zu kommen.

Eintritt: 4,- Euro

Dienstag, 12. September um 19.30 Uhr Filmabend im Industriemuseum | Inseltöchter

Am Dienstag, den 12. September präsentiert die gebürtige Sylterin und Filmemacherin Annette Ortlieb ihren Dokumentarfilm „Inseltöchter“.

Dokumentarfilm von Annette Ortlieb / 56 Min

Einlass ab 19.00 Uhr, Filmbeginn um 19.30 Uhr

 

Mittwoch, 25. Oktober um 19.30 Uhr Filmabend im Industriemuseum | Filmpremiere: Weiße Flecken werden bunt. Über 20 Jahre Frauengeschichtswerkstatt

Am Mittwoch, den 25. Oktober präsentieren Anna Friedrichs (mpz), Ulrike Gay (mpz und FGW) und Hille Lucht-Wraage (FGW) den Dokumentarfilm über die Frauengeschichtswerkstatt Elmshorn.

Dokumentarfilm von Anna Friedrichs, Ulrike Gay und Hille Lucht-Wraage / 60 Min

Anlässlich der Filmpremiere öffnet das Museum bereits um 18.00 Uhr. Alle Interessierten haben somit die Gelegenheit, vor der Filmvorführung die aktuelle Sonderausstellung „Alles rosa, alles blau?! Kinderwelten gestern und heute“ zu besuchen. Entstanden ist sie mit Unterstützung der Frauengeschichtswerkstatt. Im Anschluss an den Film laden die Initiatorinnen zu Gespräch und Häppchen.

 

Mittwoch, 15. November um 19.30 Uhr Filmabend im Industriemuseum | Bingo – Toletzt entscheed jümmers dat Glück (Zuletzt entscheidet immer das Glück)

Am Mittwoch, den 15. November präsentieren die beiden Filmemacherinnen Margot Neubert-Maric und Gisela Tuchtenhagen den Dokumentarfilm Bingo.

Dokumentarfilm von Margot Neubert-Maric und Gisela Tuchtenhagen mit Elke Andresen, Christel Fahrenkrog, Emmi Kruppa, Helga Kusche und Gisela Thoms / 2011 / 84 min

Einlass ab 19.00 Uhr, Filmbeginn um 19.30 Uhr

 

Weitere Informationen unter:

www.mpz-hamburg.de und www.industriemuseum-elmshorn.de

Objekt des Monats September

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Ein Wunderwerk der Technik – das Universalhaushaltsgerät „Piccolo“

Das Idealbild einer perfekten Hausfrau der 1950er Jahre war das der liebenden und sorgenden Ehefrau und Mutter. Dabei sollte sie stets gepflegt, schick und ansehnlich sein. Die anfallende Hausarbeit erledigte sie selbstverständlich mühelos und wie nebenbei, sodass diese abgeschlossen war, sobald ihr Mann nach seinem Arbeitstag nach Hause kam. Erleichtert werden sollten ihre häuslichen Pflichten durch neuartige Haushaltsgeräte, die vielseitig einsetzbar waren und durch gezielte Werbemaßnahmen Spaß an der Hausarbeit suggerierten. Das so genannte Universalhaushaltsgerät „Piccolo“ ist solch ein Wunderwerk der Technik. Zur Vermarktung brachte die Herstellerfirma „Electro AS GmbH Hamburg“ eine eigene Kundenzeitschrift heraus, um die Vielfältigkeit des Haushaltswunders zu demonstrieren und den Verkauf zu steigern. Diese richtete sich, je nach Ausgabe, an unterschiedliche Zielgruppen und lässt die Rollenbilder der Wirtschaftswunderwelt deutlich werden.

Die Technisierung des Haushalts

Mit der Verbreitung elektrischer Haushaltsanschlüsse seit den 1930er Jahren, kam es zu einem vermehrten Aufkommen von Haushaltmaschinen. Die Herstellerfirmen elektronischer Neuentwicklungen nutzen geschickte Verkaufsstrategien, um den Familien den Kauf ihrer Produkte ans Herz zu legen. Eine flächendeckende Verbreitung setzte jedoch erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges ein.

Piccolo – ein Helfer für alle Lebenslagen

Da die neu entwickelten Elektromotoren für den hauseigenen Gebrauch zur damaligen Zeit sehr kostspielig waren, erfreuten sich vor allem solche Geräte großer Beliebtheit, die mit Hilfe von Zusatzgeräten und Aufsätzen universell genutzt werden konnten. Der Motorblock des Staubsaugers Piccolo ließ sich, je nach Aufsatz, als Mixer, Raspler, Zerkleinerer, Entsafter, Teppichshampoonierer, Bodenbürste, Spritzgerät, Säge, Bohrer und Schleifer sowie als Rasenmäher oder zum Bohnern von Fußböden verwenden. Auch wenn das Gerät multifunktional einsetzbar war, reichten in den meisten Haushalten die finanziellen Mittel nicht aus, um den Piccolo anzuschaffen.

„Piccolo hilft“ Vermarktungsstrategien für Mann und Frau

Als Unterstützer der modernen Hausfrau warb eine Ausgabe mit dem Titel „Gesund und schön mit Piccolo“ für das Haushaltsgerät. Neben Rezepten für die Schönheitspflege der Gerätebesitzerin gab es Anleitungen zur Herstellung von Kindernahrung. Dank des universell einsetzbaren Multifunktionsgeräts sei der Piccolo ein „motorisierter Helfer für jeden Haushalt“. Um auch die männlichen Kunden – als Verwalter der Haushaltskasse und potentielle Käufer – anzusprechen, bewarben die Hersteller geschickt das technische Zubehör des Piccolos. Unter der Überschrift „Achtung! Wichtig für den Hausherrn! Das ‚Piccolo Elektro-Werkzeug – Mach es selbst“ oder einer Fotoserie, die den Boxer Max Schmeling als Piccolonutzer zeigt, wurden gezielt Männer angesprochen.

Das Universalhaushaltsgerät Piccolo ist heute Bestandteil der Dauerausstellung im 2. Obergeschoss des Industriemuseums Elmshorn. Interessante Einblicke in die Entwicklung von Haushaltstechniken erhalten Sie im Rahmen unserer Führung „Sparsames Haushalten: ‚Es blieb nichts übrig außer Asche‘“.

 

Inventarnummer: 1990-0178 / 2014-0158

Datierung: 1950er Jahre

Material: Glas, Gummi, Metall

Hersteller: Electro-AS GmbH Hamburg

Standort: Dauerausstellung, 2. OG, Industriemuseum Elmshorn

Markt mit KunstWerk am 9. und 10. Dezember 2017

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Freuen sich auf den Markt mit KunstWerk: Austeller und Ausstellerinnen sowie Mitarbeiterinnen des Industriemuseums stellten bei der gestrigen Pressekonferenz das Programm des Markts vor.

Feste Tradition in der Vorweihnachtszeit

Markt mit KunstWerk im Industriemuseum am 9. und 10. Dezember

Aus dem Veranstaltungskalender des Industriemuseums Elmshorn ist er nicht mehr wegzudenken: Schon zum 23. Mal findet am 9. und 10. Dezember der alljährliche Markt mit KunstWerk statt. Auf vier Etagen präsentieren am zweiten Adventswochenende jeweils von 11 bis 17 Uhr rund 30 Ausstellerinnen und Aussteller aus ganz Norddeutschland ihre selbst hergestellten Produkte. Auch in diesem Jahr verspricht der beliebte Markt wieder ein Publikumsmagnet zu werden.

Von Webwaren und Holzarbeiten über Feinkost und Schmuck bis zu Malerei und Seife bietet das breit gefächerte Angebot an hochwertigem Kunsthandwerk für jeden Geschmack das Passende. Ob zum Verschenken oder Behalten, die gelungene Mischung unterschiedlichster Dinge lässt keine Wünsche offen. Neben bereits bekannten Ständen werden auch in diesem Jahr wieder neue Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen dabei sein und die Besucher und Besucherinnen mit ihren kreativen Ideen überraschen. So präsentiert Gaby Siebke, die den Markt mit KunstWerk als Besucherin kennen gelernt hat, in diesem Jahr zum ersten Mal als Ausstellerin schönes und nützliches für unterwegs sowie Weihnachtsdekoration an ihrem Stand. Gemeinsam mit dem Künstler Rudi Arendt, dessen Landschaftsaquarelle der näheren und weiteren Umgebung einen ins Träumen geraten lassen, wird sie im 3. Obergeschoss des Industriemuseums anzutreffen sein.

Schon beim ersten Markt mit KunstWerk war hingegen Margaret Röhrig dabei. Ihre handgewebten Schals und Wolldecken zeichnen sich besonders durch Farbenfreude aus, die das liebevoll zusammengestellte Sortiment seit Jahren zu einem der Highlights des Marktes macht. Ebenfalls eine fixe Größe auf dem Markt ist der Museumsshop mit einem erweiterten Angebot, dessen Erlös dem Förderverein zu Gute kommt. Das Sortiment umfasst neben Schlüsselanhängern, Buttons und dem hauseigenen Museumssekt allerlei Taschen und Täschchen aus recyceltem Material. Sabine Stieper, die viele der angebotenen Stücke in Handarbeit hergestellt hat, verrät: „Diese Tasche war mal eine Turnmatte und diese hier ein Sofa.“ Eine schöne Idee zu Weihnachten ist auch die Möglichkeit, eine Mitgliedschaft im Museumsförderverein zu verschenken.

Viel Arbeit in die Vorbereitung der diesjährigen Auflage des Marktes hat erneut die ehrenamtliche Organisatorin Karin Franke gesteckt. Ehrenamtliche Unterstützung erhält das Museumsteam zudem durch die Zeitspenderinnen und Zeitspender des Fördervereins, die im Museumscafé leckeren Kuchen, Waffeln, Kaffee und Tee ausschenken. Außerdem wird der Nikolaus mit kleinen Überraschungen für Kinder unterwegs sein. Für einen barrierearmen Zugang zu allen Etagen steht der Aufzug des Museums zur Verfügung.

Der Eintritt zum Markt mit KunstWerk ist frei. Eine Spende zur Unterstützung der Museumsarbeit ist erwünscht.

 

 

 

FSJ Kultur im Industriemuseum

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Freiwilliges Soziales Jahr in der Kultur

Ab dem 1. Februar 2018 sucht das Industriemuseums Elmshorn eine neue FSJlerin, bzw. einen neuen FSJler.

Wer sich für die Arbeit im Kulturbereich interessiert, für den bietet ein Freiwilliges Jahr in der Kultur die Möglichkeit, hinter die Kulissen von Museen, Volkshochschulen, Theatern oder anderen Einrichtungen zu blicken. Bereits seit Jahren haben junge Erwachsene im Industriemuseum die Möglichkeit, vor Beginn der Ausbildung oder des Studiums schon einmal in das Berufsfeld Museum hinein zu schnuppern und eigene Projekte umzusetzen. Im kleinen Museumsteam wirkst du unmittelbar am abwechslungsreichen Tagesgeschehen mit und erhältst einen Einblick in alle Aufgaben eines Museums. Ein Schwerpunkt ist die eigenständige fotografische Erfassung der Sammlungsobjekte, die in einer Datenbank dokumentiert werden. Darüber hinaus gehören unter anderem die Mitarbeit im Museumsservice bei der Aufsicht und Veranstaltungsbegleitung, Botengänge sowie die Unterstützung in der Ausstellungs- und Büroarbeit zum Einsatzbereich des FSJ.

Umsetzung eigener Projekte

Zum Ablauf des FSJs gehört auch die Arbeit an einem selbstgewählten Projekt. Mit der Projektarbeit kannst du das aktuelle Programm erweitern oder verbessern. Inhaltlich kann es sich um eine einmalige Veranstaltung, aber auch um eine regelmäßig stattfindende Aktion handeln. Bei der Verwirklichung eigener Ideen und Projekte stehen dir die Mitarbeiterinnen unterstützend zur Seite. Weiteren Austausch erhältst du im Rahmen von weiterbildenden und kreativen Seminaren der Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein e.V. (LKJ). Neben der praktischen Museumsarbeit bietet die LKJ Bildungstage an, während deren du dich mit anderen Freiwilligen in der Kultur vernetzen und austauschen kannst.

Wie bewerbe ich mich?

Wenn du Interesse daran hast, als Teil des Museumsteams vom 1. Februar bis zum 31. August 2018 dein Freiwilliges Jahr in der Kultur im Industriemuseum zu verbringen, schicke bis zum 8. Januar 2018 deinen Lebenslauf sowie ein Anschreiben an info@industriemuseum-elmshorn.de. Weitere Informationen erhältst du während der Öffnungszeiten unter 04121-268 870 bei den Kolleginnen und Kollegen aus dem Museumsservice sowie unter 04121-268 871 bei Katharina Steinebach.

Objekt des Monats Dezember

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Portrait „Konrad Struve“ von Wilhelm Petersen

Anlässlich seines 60igsten Todestages ist das Objekt des Monats November dem Museumsgründer Konrad Struve gewidmet, der in seiner Wahlheimat Elmshorn als Lehrer, Rektor und Heimatforscher tätig war. Konrad Struve war eng mit dem Elmshorner Maler Wilhelm Petersen befreundet, der dieses Portrait vermutlich zum 80igsten Geburtstag Struves anfertigte.

Konrad Struve – Museumsgründer in Elmshorn

Das Ölgemälde zeigt Konrad Struve mit grauem Haar und Schnurr- sowie Spitzbart im Dreiviertelprofil sitzend auf einem Stuhl. Er schaut den Betrachter an und hält auf den Knien ein dickes, großes Buch in einem Ledereinband sowie in seiner linken Hand ein Laubblatt. In der linken Bildhälfte ist ein Schiffsmodell – ein Dreimaster – mit einer dänischen Flagge dargestellt.

Der Maler stellt Struve als würdigen, älteren Mann dar und verweist vor allem auf seine Verdienste als Heimatforscher der Stadt Elmshorn. Das Buch kann als seine umfangreiche Ortschronik gesehen werden, die in mehreren Teilen in den Jahren 1935 bis 1956 erschien und gebunden in Umfang und Größe dem gemalten Buch entspricht. Das Laubblatt in der Hand von Konrad Struve verweist auf seine Verbundenheit mit der Heimat und seine Beschäftigung nicht nur mit der Heimatgeschichte, sondern auch mit der Pflanzenwelt vor Ort. Das große Schiff im Hintergrund trägt zwar keinen Namenszug, kann aber als Elmshorner Walfangschiff „Flora“ interpretiert werden, die 1817 auf ihre erste Fangreise auslief. Da die Herzogtümer Schleswig und Holstein zu Dänemark gehörten trug die „Flora“ dementsprechend die rot-weiße Flagge des Königreichs.

Lehrer – Rektor – Heimatforscher

Konrad Wulf Heinrich Struve wurde am 15. September 1869 als zehntes Kind eines Lehrers in Kassau bei Neustadt geboren. Da sein Vater ihn in den Abendstunden zu Hause unterrichtete, begann Struve bereits im Alter von 17 Jahren das Lehrerseminar in Uetersen zu besuchen. 1892 kam er als Lehrer nach Elmshorn, wo er seit 1906 als Rektor der Hafenschule tätig war.

Schon früh engagierte sich Struve im 1902 gegründeten plattdeutschen Heimatverein „Tru un fast“. In seiner Rolle als Pädagoge wollte er möglichst viele Menschen an seinem Wissen teilhaben lassen, um die einheimische Sprache und Kultur zu pflegen. Mit dieser Intention begann er für die Elmshorner Nachrichten Berichte über die Heimatgeschichte zu schreiben. Am 1. Oktober 1911 ernannte ihn der damalige Verleger Emil Koch zum Schriftleiter für die neue monatliche Beilage „Aus der engeren Heimat“.

Grundstein eines Elmshorner Heimatmuseums

In den 1920er Jahren wurde auf Initiative von „Tru un fast“ die Gründung eines Museumsausschusses beschlossen, dem auch Konrad Struve angehörte. Nachdem Struve 1932 als Lehrer in den Ruhestand trat, konnte er noch mehr Zeit in die Museumsarbeit investieren und wurde von der Stadt Elmshorn als ehrenamtlicher Museumsleiter mit der Einrichtung eines Heimatmuseums beauftragt.

Aufgrund der Weltwirtschaftskrise und dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kam es erst am 15. September 1952, anlässlich des 83jährigen Geburtstags Struves, zur Einweihung des Konrad Struve Museums. An diesem Tag erhielt er in Anerkennung seiner Leistungen darüber hinaus die Ehrenbürgerschaft für seine Verdienste als Heimatforscher verliehen. Das ursprüngliche Museumsgebäude befand sich im Drückhammers Gang, einem Seitenweg der Königstraße. Erst 1972 erfolgte ein Umzug in die Bismarckstraße.

Bewahren und Vermitteln – Die Passion eines Sammlers

Bis ins hohe Alter sammelte Struve nicht nur Schriftgut, Fotos und Gegenstände, sondern dokumentierte auch die Geschichten dahinter. Indem er Zeitzeugen befragte und alle gesammelten Informationen sorgfältig festhielt, überlebte sein Wissen weit über seinen Tod hinaus.

Konrad Struve verstarb am 5. November 1957 und hinterließ den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Elmshorn einen unbezahlbaren Schatz der Stadtgeschichte.

Das Gemälde kam 1958 durch Ankauf in den Besitz der Stadt Elmshorn und hängt heute im Erdgeschoss des Konrad-Struve-Hauses der Ortsgeschichte. Besichtigt werden kann es außerhalb der Schulferien immer mittwochs, von 14.00 bis 17.00 Uhr und sonntags, von 11.00 bis 13.00 Uhr. Zusätzlich besteht ab dem Frühjahr 2018 für alle Paare die Möglichkeit, sich in der einzigartigen Atmosphäre des Konrad-Struve-Hauses das Ja-Wort zu geben. Während der Sanierungsarbeiten der Weißen Villa wird das Standesamt ein Trauzimmer an dem Ort einrichten, an dem bereits in den 1960er Jahren Bünde fürs Leben geschlossen wurden.

 

Inventarnummer: A-0750

Datierung: um 1950

Material: Öl auf Leinwand im Holzrahmen

Größe: H 100cm x B 80 cm

Künstler: Wilhelm Petersen (1900-1987)

Standort: Konrad-Struve-Haus der Ortsgeschichte, EG

Objekt des Monats Januar

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Tornister der HJ und des BDM, der so genannte „Affe“

„Ich hab von der ganzen Zeit die Erinnerung, dass wir Macht in den Händen hatten.“ Mit diesen Worten beschreibt die Elmshornerin Almut Friedrich die Erinnerung an ihre Jugend während der Zeit des Nationalsozialismus. Das Gefühl, als Kinder wichtiger zu sein als die Erwachsenen, wurde nicht zuletzt durch die Aktivitäten der nationalsozialistischen Jugendorganisation Hitlerjugend (HJ) vermittelt. Zur Grundausrüstung ihrer Mitglieder gehörte der sogenannte „Affe“, ein mit Fell bezogener Tornister, in dem Jungen und Mädchen bei Wanderungen und Zeltlagern ihr Gepäck mit sich führten.

Kinder, die nach den rassistischen und antisemitischen Kategorien der Nationalsozialisten als „arisch“ galten, traten mit 10 Jahren in das Deutsche Jungvolk, bzw. den Jungmädelbund ein. Nach der Vollendung des 14. Lebensjahrs stiegen Jungen, bisher noch so genannte „Pimpfe“, in die HJ und Mädchen in die Teilorganisation der HJ, den Bund Deutscher Mädel (BDM), auf. Die Mitgliedschaft in einer der NS-Jugendorganisationen wurde per Gesetzeserlass vom 1. Dezember 1936 für alle Jungen und Mädchen verpflichtend.

Während die Mädchen spielerisch durch Singen, Basteln, Handarbeiten und Hauswirtschaften auf ein Leben als Hausfrau und Mutter vorbereitet wurden, lag der Schwerpunkt der Jungenorganisation auf der körperlichen Ertüchtigung. Bereits als „Pimpfe“ wurden die Jungen ideologisch und körperlich auf ihre künftige Laufbahn als Soldat vorbereitet. Die ideologische Schulung sollte aus den Kindern treue Gefolgsleute des nationalsozialistischen Regimes machen und die faschistische Weltanschauung an die folgende Generation weitertragen. Als Mittel dieses Zwecks dienten unter anderem Geländeübungen, an denen zunächst sowohl Jungen als auch Mädchen teilnahmen. Ein steter Begleiter bei Wanderungen und Zeltlagern war der so genannte „Affe“.

Mit dem Affen auf Wanderschaft – Erziehung zu Gehorsam, Krieg & Kampf

Das Objekt des Monats, ein Leinenrucksack, gehörte einem Jungen Namens Hermann, der seinen Namen und seine Adresse gleich zwei Mal von innen in seinen „Affen“ schrieb, um ihn zu kennzeichnen. Diese sorgfältige Beschriftung verdeutlicht den hohen Stellenwert, den der Rucksack für den Jungen besaß. Der „Affe“ war das Pendent zum militärischen Tornister der Wehrmachtssoldaten und diente den HJ-Mitgliedern als Rucksack bei Ausfahrten. Als dieser wurde er von seinem Besitzer gehegt und gepflegt.

Die Ausfahrten der HJ dienten nicht nur dazu, den Spieltrieb der Jungen und ihre Lust auf Abenteuer ausleben zu können, sondern sollten sie auf ihre Zeit im Kriegseinsatz vorbereiten. So wurden sie geschult, sich bei einem potentiellen Fliegerangriff in Deckung zu begeben oder sich bei der Ankunft von Panzern zu verkriechen. Stets dabei war auch bei solchen Geländeübungen der Tornister mit Fellbesatz. Begaben die Jungen sich auf den Weg in ein Wochenendlager, musste der Affe vorschriftsmäßig gepackt werden. So erinnert sich Karl-Heinz Kuhlemann daran, wie sein Vater ihm beibrachte, seine Wolldecke in der Art und Weise zu drehen, dass er wehrmachtsgetreu in den „Affen“ passte, damit er keinen Ärger mit den Anführern der HJ-Gruppierung bekam.

Als scheinbar unschuldiger Rucksack, der zu den Besitztümern vieler Jungen und Mädchen gehörte, erzählt der Affe heute die Geschichte davon, wie es den Nationalsozialisten möglich sein konnte, Kinder und Jugendliche zu Gehorsam, Krieg und Kampf zu erziehen. Zu sehen ist der „Affe“ in der neu eröffneten Dauerausstellung zum Thema „Nationalsozialismus in Elmshorn“ im 3. Obergeschoss des Industriemuseums.

Inventarnummer: 1990-0095

Datierung: 1930er Jahre

Material: Leder, Fell, Holz, Leinen, Gusseisen, Aluminium

Maße: H: 36 cm, B: cm, T: 7 cm

Standort: Dauerausstellung 3. OG, Industriemuseum Elmshorn


Sonderausstellung

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Opera Oblivia

unter diesem Gattungsbegriff werden in der fiktiven künstlerischen Feldforschung Tätigkeiten und Berufsstände kategorisiert, die dem vollständigen Vergessen anheim gefallen sind. Opera Oblivia, das meint aber auch: verschollene Werke, verloren gegangenes Wissen. All diese Aspekte sind Gegenstand der nun kommenden Kunstausstellung im Industriemuseum Elmshorn.

Der Itzehoer Künstler Manuel Zint – derzeit Norddeutschlands führender Vertreter der fiktiven künstlerischen Feldforschung  – hat aus seiner privaten Sammlung Exponate zusammengetragen, die Einblicke geben in Lebens- und Arbeitswelten längst vergangener, vielleicht nie da gewesener Zeiten.

Es sind verschwundene Handwerkskünste die uns heute befremdlich, sogar skurril erscheinen: kommerzielle Jagd auf Fleisch fressende Riesenmaulwürfe, Jahrmarktsmaschinen zur Herstellung von Portrait-Büsten oder Eisblumenmalerei. Die gezeigten Werke legen Zeugnis ab vom Aussterben kultureller Randerscheinungen im gesellschaftlichen Wandel an der Schwelle zur industrialisierten Welt.

Die Ausstellung läuft noch bis 4. April

„Eine hinreißende Ausstellung“– Der NDR zu Besuch im Industriemuseum

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Eröffnung der neuen Sonderausstellung

Janina Artist vom NDR beschreibt die neue Sonderausstellung im Industriemuseum mit folgenden Worten: „‘Opera Oblivia – Beispiele vergessener Handwerkskünste aus der Sammlung Manuel Zint‘ ist eine hinreißende Ausstellung: intelligent, witzig, anregend, befremdlich, skurril, schräg und einfach schön.“ Am 4. Februar wurde sie im 2. Obergeschoss des Industriemuseums eröffnet.

Museumsleiterin Bärbel Böhnke eröffnete am Sonntag, den 4. Februar die Sonderausstellung „Opera Oblivia – Beispiele vergessender Handwerkskünste aus der Sammlung Manuel Zint“

Hinter „Opera Oblivia“ verbirgt sich eine Zusammenstellung von Kunstobjekten des Kurators und Künstlers Manuel Zint aus Itzehoe. Für das Industriemuseum hat er seine Sammlung nach Gegenständen und Berufsständen durchsucht, die die Themen „Arbeiten“ und „Industrialisierung“ behandeln.

Wer das 2. Obergeschoss betritt, dem fällt direkt der Pantoplastiker ins Auge, eine Jahrmarktsmaschine, die mechanisch Portrait-Büsten von Kunden erstellte – und die es so nie gegeben hat. Auf der Texttafel zum Objekt erfahren die Besucherinnen und Besucher, dass der Pantoplastiker schon in der fiktiven Vergangenheit nicht so funktioniert haben soll, wie es die Jahrmarksbetreiber ihren Gästen versprachen. So stand stets ein Bildhauer an der Büste und bearbeitete diese nach dem Antlitz der Besucherinnen und Besucher. Auch wenn der „große Pantoplastiker“ so nie existiert hat, ist es historisch korrekt, dass Menschen im Zuge der Industrialisierung das Interesse an der Handarbeit verloren und lieber Maschinengefertigtes erstanden. Die Geschichte hinter dem Pantoplastiker birgt somit einen wahren Kern.

Detailansicht des großen Pantoplastikers – die Portraitbüste einer Frau

Die Besucherinnen und Besucher des Industriemuseums sind herzlich eingeladen, den Erzählungen Manuel Zints auf den Grund (und auf den Leim) zu gehen. Die Ausstellung regt dazu an zu hinterfragen, was einer Geschichte vermeintlichen Wahrheitsgehalt verleiht und kommt in einer Zeit zwischen „Fake News“ und „Alternativen Fakten“ genau richtig.

Der NDR ist verzaubert von Opera Oblivia und hat in gleich zwei wundervollen Beiträgen die Eindrücke der Sonderausstellung zusammengefasst:

https://www.ndr.de/kultur/kunst/schleswig-holstein/Elmshorn-Ausstellung-Opera-Oblivia,elmshorn358.html

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Manuel-Zint-Erfinder-der-vergessenen-Berufe,shmag51506.html

Manuel Zint erklärt den Besucherinnen und Besuchern des Industriemuseums als „Beynschlaeger“ sein Tagesgeschäft. Im Hintergrund: Der Pantoplastiker

Die sorgsam zusammengestellte Auswahl aus der Sammlung Manuel Zint ist noch bis zum 2. April zu besichtigen. Am Sonntag, den 25. Februar wird der Künstler um 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr als „Beynschlaeger“ im Museum anwesend sein und alle Interessierten in dieses Berufsfeld einführen.

Objekt des Monats Februar

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Kunst im Industriemuseum – Werbeplakat der Firma Rostock

Rauchende Fabrikschlote auf dunklem Hintergrund. Eine Produktvielfalt, die in den buntesten Farben leuchtet. So präsentierte sich die Elmshorner Fleischwarenfabrik Rostock auf ihrem Werbeplakat aus den 1920er Jahren. Mit dieser Darstellung des Warenangebots und dem Unternehmen an sich betrieb die Firma nicht nur Werbung, sondern bediente sich einer ganz neuen Kunstrichtung, dem Stil der Neuen Sachlichkeit.

Die Neue Sachlichkeit entwickelte und etablierte sich zwischen den beiden Weltkriegen, in den 1920er Jahren. Zu den typischen Merkmalen zählten eine schnörkellose und klare Bildsprache sowie die neutrale Abbildung von Gegenständen. Die Darstellung technischer Neuerungen, wie die Fabrikanlage der Fleischindustrie auf dem Plakat, war ein häufiger Gegenstand der Neuen Sachlichkeit. Alltags- und Gebrauchsgegenstände, die bisher als nicht kunstwürdig angesehen wurden, fanden nun den Einzug in die Motivwahl der Künstlerinnen und Künstler – so wie die auf dem Plakat dargestellten Wurstwaren und Konservendosen. Die Darstellung von Alltäglichem in der Kunst stellt die gesamtgesellschaftliche Stabilisierung dar, die sich zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise für kurze Zeit zu entwickeln begann.

Die Fleischwarenfabrik Rostock

Als ebenfalls typisches Merkmal der Kunstrichtung ist das auf dem Werbeplakat der Firma Rostock abgebildete Motiv zu sehen: es stellt in Form von Fabrik und Fleischkonserven die neue Technik zur Herstellung und Haltbarmachung von Lebensmitteln dar. Die Gründung der Firmengruppe Rostock erfolgte bereits 1874, als Friedrich Rostock seinem Kolonialwarenladen eine Schweinemast angliederte. Als erste Fleischwarenfabrik Elmshorns eröffneten seine drei Söhne wenige Jahre später die „Holsteinische Fleischwarenfabrik Gebr. Rostock Friedrich Söhne“.

1913 entstand auf dem Betriebsgelände in der Reichenstraße eine neue und moderne Fabrik, die bis zum Ersten Weltkrieg rund 150 Menschen beschäftigte. Auch während des Krieges war die Fleischwarenfabrik ausgelastet, da sie das Militär mir Fleischkonserven versorgte. Ein Mangel an Rohstoffen führte nach Kriegsende kurzfristig zur Stilllegung der Fabrik, die den Betrieb erst 1920 wieder aufnahm. Aus der Holsteinischen Fleischwarenfabrik entstanden die „Gebrüder Rostock, Fleischindustrie- und Handels AG“ in der Reichenstraße und die „Rostock Gebrüder Friedrich Söhne AG Margarinefabrik“ in der Schulstraße / Ecke Feldstraße.

Im Zuge der Rationalisierung automatisierte sich auch der Schlachtbetrieb der Fleischwarenfabrik Rostock. Die Schlachthausanlage wurde so zu einer der modernsten in Deutschland. Nachdem durch die Teilung Deutschlands nach Ende des Zweiten Weltkrieges ein Großteil der Absatzmärkte der Gebrüder Rostock AG wegfiel, wurde die Fabrik im Jahre 1953 schließlich geschlossen.

Heute erzählt das Plakat in der Dauerausstellung im 2. Obergeschoss des Industriemuseums nicht nur die Firmengeschichte der Fleischwarenfabrik Rostock, sondern gibt Einblicke in den Zusammenhang von Kunst und Technisierung. Rückblickend erscheint die Neue Sachlichkeit als wie geschaffen zu sein, um die Produkte einer Industriestadt wie Elmshorn zu bewerben.

Inventarnummer: 2012-0527

Datierung: 1920er Jahre

Material: Papier

Maße: H: 69,5 cm, B: 45,4 cm

Standort: Dauerausstellung 2. OG, Industriemuseum Elmshorn

Das Industriemuseum bei „Mein Nachmittag“

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Die ersten Vans rollen über das Kopfsteinpflaster der Catharinenstraße 1. Jo Hiller und sein Team steigen die Treppen des Industriemuseums hinauf. Kamera und Mikrofon sind auf Manuel Zint gerichtet, den Kopf hinter unserer aktuellen Ausstellung „Opera Oblivia – Beispiele vergessener Handwerkskünste aus der Sammlung Manuel Zint“. Zint schlägt mit einem Hammer auf ein Stück Leder und zertrümmert ein Paar darin eingewickelte vergoldete Knochen.

Übertragungswagen und Transporter des NDR in der Catharinenstraße

Gleichzeitig rollen weitere Vans mit dem NDR-Logo am Museum vorbei. Techniker und Handwerker machen sich daran, eine Live-Übertragung möglich zu machen: Kabel, Lampen, Kameras, Mikrofone, Stative und natürlich Menschen füllen das Erdgeschoss.

 

Während der Reporter Jo Hiller sich aufmerksam in das Tätigkeitsfeld des sogenannten  „Beynschlaegern“ einführen lässt, sind im Erdgeschoss bereits Beleuchter, Techniker und Regieassistenten fleißig dabei, unser Museum in ein Filmset zu verwandeln. Leuchten werden festgeschraubt, Stative austariert, Kameras und Mikros auf Fehler überprüft. Erste Besucherinnen und Besucher – wahrscheinlich angelockt von den Vans des NDR – mischen sich unter das Filmteam.

 

Regieassistenten und Aufnahmeleiter schreiten interessiert durch das Museum, während unter ihnen der Trubel langsam verebbt und die ersten Probedurchgänge losgehen können. Einige Objekte wurden extra für den Dreh aus den oberen Stockwerken geholt, damit das Filmteam den Zuschauenden zu Hause ohne lästiges Treppensteigen einen Blick auf weitere Exponate gewähren kann.

Die Vorbereitungen für die Liveübertragung aus dem Industriemuseum laufen auf Hochtouren

Um 16:20 Uhr ist Showtime – das ca. 20 köpfige Team bildet eine Traube um Moderator Jo Hiller und Museumsdirektorin Bärbel Böhnke. Das Licht flackert auf, letzte Befehle werden in den Raum gerufen und die ersten roten Lämpchen fangen an zu leuchten.

Das Industriemuseum Elmshorn war am 14. März Teil des NDR-Magazins „Mein Nachmittag“. Während der Sendung konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer sich von Direktorin Böhnke persönlich erklären lassen, wie denn so eine „Lederflächenmessmaschine“ funktioniert. Auch unsere Dampfmaschine war Teil der Ausstrahlung, genauso wie die Stempeluhr, an der sich Gäste wie Filmteam brav eingestempelt haben.

Manuel Zint und Jo Hiller in der aktuellen Sonderausstellung „opera oblivia – Beispiele vergessener Handwerkskünste aus der Sammlung Manuel Zint“

Während der Dreharbeiten konnte die Crew und alle Zuschauerinnen und Zuschauer von „Mein Nachmittag“ einige Eindrücke von unseren Dauerausstellungen und der aktuellen Sonderausstellung im 2. Obergeschoss gewinnen. Der Künstler Manuel Zint erklärte dem interessierten Hiller den „großen Pantoplastiker“ oder erzählte von den „Murweln“, fleischfressenden Riesenmaulwürfen, die möglicherweise einst durch unsere Wälder streiften.

Wer selbst einen Blick hinter die Kulissen des Industriemuseums werfen möchte, kann sich die Sendung vom Mittwoch (noch) in der NDR Mediathek ansehen.
(„Mein Nachmittag“, 14. März 2018, 16:20 bis 17:10 Uhr)

Objekt des Monats März

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Bunte Eier im Karton

Sie sind blau, grün und orange, haben unterschiedliche Größen, Tupfen und Flecken. Mit ihrer Aufmachung erinnern sie an die bunt bemalten Ostereier, die schokoladig gefüllt im Osternest liegen oder bunt bemalt und dekorativ in Sträuchern hängen. Bei dem Objekt des Monats handelt es sich jedoch nicht um schmückendes Osterbeiwerk, sondern um die Vogeleiersammlung des späteren Holzmühlenbesitzers Christian Eduard Friedrich Junge. Nachdem er sie gesammelt hatte, blies Junge die Eier vorsichtig aus, versah sie mit Nummern und notierte auf einem Zettel, von welchem Vogel das entsprechend nummerierte Ei stammte. Diese Sammlung bewahrte er in einem mit grünem Papier verkleideten Karton auf, in dem die Eier vorsichtig auf einer Watteunterlage ablegte wurden. In den Deckel klebte er die recherchierten Informationen zu den einzelnen Eiern.

Der 1838 geborene Junge wurde kein Vogelkundler, sondern in Elmshorn bekannt als Inhaber der Windsägemühle Junge. Als zweitältester Gewerbebetrieb der Stadt existierte die Firma Holz Junge bereits, als Christian Eduard Friedrich Mitte des 19. Jahrhunderts auf Eiersuche ging. Die 1753 gegründete Windsägemühle wurde im Jahr 1829 von der Familie Junge übernommen. Die Firma Holz Junge kann in diesem Jahr auf eine 265-jährige Geschichte als Holz- und Baustoffhandel in Elmshorn zurückblicken.

Die älteste Holzsägemühle in Elmshorn

Gemeinsam mit seinem Bruder übernahm Christian Eduard Friedrich Junge den Holzbetrieb 1905 von seinem Vater. Die Elmshorner Sägemühle befand sich unmittelbar am Flussufer der Krückau. Die in Hamburg per Schiff ankommenden Holzstämme wurden im Hamburger Hafen zu Flößen zusammengebunden und zur Krückaumündung geschleppt. Mit dem Erreichen der Mündung erhielt Holz Junge die Nachricht „Dat Holt is dor“ und mit einem Kahn fuhren mit ablaufendem Wasser 12 Mann mit Starken, Äxten, Tauen und Proviant nach Seestermühe. Dort angekommen lösten die Männer das Floß auf und stellten die Stämme zu einem Dutzend kleinerer Einheiten neu zusammen. Die Tide trug die Flöße auf ihren glitschigen Rundhölzern flussaufwärts. Im firmeneigenen Stichhafen von Holz Junge wurden die Stämme mithilfe einer Windenvorrichtung aus dem Wasser herausgezogen und im Sägewerk bearbeitet. Der Transport von Holzstämmen als Floß auf dem Wasser war bis in das 20. Jahrhundert hinein eine gängige Methode.

Neben dem Transport bot sich die Krückau auch als hervorragender Lagerort an. Das zugeschnittene Holz lagerte im Krückauwasser und war dadurch vor Bakterienbefall und vor Austrocknung geschützt. Dieses Wasserlager existierte bis in die 1950er Jahre. Das in der Sägemühle gefertigte Schnittholz wurde letztendlich per Schiff zu den Kunden geliefert.

Warum eigentlich Ostereier?

Wer sich in jedem Jahr wieder fragt, was bunt bemalte Eier mit der christlichen Auferstehungsfest zu tun haben, soll nun die Auflösung erhalten: Der Brauch, Eier zum Osterfest zu verschenken, ist auf das christliche Fasten zurückzuführen. Zwischen Aschermittwoch und dem Sonnabend nach Karfreitag wurde traditionell auf den Verzehr von Fleisch und anderer tierischer Produkte verzichtet. Hierzu zählten auch Eier. Da Hühner sich durch die Fastenzeit der Menschen jedoch nicht davon abhalten lassen, Eier zu legen, wurden diese bis zum Osterfest gesammelt. Nach der Fastenzeit ließen die Menschen die gesammelten Eier in der Kirche weihen, um sie im Anschluss bunt verziert zu Ostern zu verschenken.

Die naturschönen Eier aus der Sammlung von Christian Eduard Friedrich Junge wurden anlässlich des Osterfestes aus dem Depot des Industriemuseums Elmshorn geholt und sind das erste Mal seit 150 Jahren für kurze Zeit in der Ausstellung im Erdgeschoss zu sehen. Während der Osterfeiertage kann das Museum zu den regulären Öffnungszeiten besucht werden. Zudem haben alle Interessierten am Ostermontag zwischen 14.00 und 17.00 Uhr die Gelegenheit, einen letzten Blick in die aktuelle Sonderausstellung „opera oblivia –  Beispiele vergessener Handwerkskünste aus der Sammlung Manuel Zint“ zu werfen.

 

Inventarnummer: 2015-0771

Datierung: 1850er Jahre

Material: Kalk (Eierschale), Karton, Papier

Maße (Karton): H: 5 cm, B: 18,5 cm, T: 11,5 cm

Sammler: Christian Eduard Friedrich Junge

Standort: Sondervitrine im Erdgeschoss des Industriemuseums Elmshorn

Faszination Jahrmarkt – neue Sonderausstellung ab 15. April

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Faszination Jahrmarkt

Bald ist es soweit! Zum ersten Mal überhaupt zieht ein Jahrmarkt in das Industriemuseum. Ab Sonntag ist die neue Sonderausstellung „Faszination Jahrmarkt“ zu besichtigen. Die Ausstellung präsentiert anhand unterschiedlicher Objekte aus der Sammlung von Rico Rasch die Entwicklung des Jahrmarkts und wirft auch einen Blick hinter die Kulissen. Zur Eröffnung am 15. April, um 11.00 Uhr wird nicht nur der Leihgeber persönlich, sondern auch der Bürgermeister der Stadt, Volker Hatje anwesend sein und ein Grußwort sprechen.

Rico Rasch ist bereits in 7. Generation auf dem Jahrmarkt Zuhause. Dass er mit Herzblut dabei und durch und durch Schausteller ist, spiegelt sich in seiner umfangreichen Sammlung wider. Bis zum 12. August werden ausgewählte Exponate aus den letzten 100 Jahren im Industriemuseum präsentiert.

Der Eintritt zur Eröffnung am kommenden Sonntag ist frei. Das gesamte Museumsteam freut sich, viele Jahrmarktfans begrüßen zu dürfen.

Objekt des Monats April

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Jahrmarkt in der Schule

Bunt leuchtet ein Kettenkarussell im Hintergrund, ein Junge zeigt seiner Mutter, welchen bunten Luftballon er aus der großen Auswahl des Verkäufers mit dem Bauchladen haben möchte, reger Betrieb an der Bratwurstbude. Beim Betrachten des Bildes ertönen wie von selbst die Hintergrundgeräusche im Kopf, die wir mit einem Jahrmarkt verbinden: Die Musik aus den Lautsprechern der Fahrgeschäft, das Lachen der Besucherinnen und Besucher sowie die Geräusche aus den einzelnen Schaubuden, die einen Eindruck von dem vermitteln, was in den Zelten zur Schau gestellt und dargeboten wird.

Festgehalten ist all dies auf einem Schulwandbild aus dem Jahr 1967. Als Dachbodenfund hat es vor zwei Jahren seinen Weg aus der Grundschule in Kölln-Reisiek in die Sammlung des Industriemuseums gefunden und ist nun erstmals in der Sonderausstellung „Faszination Jahrmarkt“ zu sehen. Großformatige Darstellungen dieser Art waren vom späten 19. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ein weit verbreitetes Unterrichtsmaterial in jeder Schulklasse.

Erste Schaubunden auf dem Jahrmarkt

Mit seiner Darstellung präsentiert das Schuldwandbild einen Jahrmarkt, den es  in dieser Form heute nicht mehr gibt. Statt sich in so genannten Schaubuden oder Zelten zu präsentieren, treten Akrobaten, Seiltänzerinnen oder Zauberer heute vor allem in Zirkussen oder Varietés auf. Seinen Ursprung hat jedoch auch der Zirkus auf dem Jahrmarkt. Besser gesagt: Auf der Kirmes oder den ehemaligen Kram- und Viehmärkten. Auch in Elmshorn gab es viele Jahrhunderte vor dem ersten Rummel zunächst reine Verkaufsmärkte, zu denen sich seit dem 14. Jahrhundert auch vermehrt reisende Schaustellerinnen und Schausteller gesellten. Bestaunt wurden sie von den Besucherinnen und Besuchern entweder für ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten, oder aber aufgrund ihres Aussehens. Lange Zeit galten Menschen, die äußerlich von dem abwichen, was vermeintlich „normal“ sei, als Attraktion auf Jahrmärkten. Als „Riesen“ oder „Liliputaner“ präsentierten sich in den Schaubuden beispielsweise besonders große oder besonders kleine Männer und Frauen.

Bei den Darbietungen in dem Zelt, das auf dem Schulwandbild abgebildet ist, handelt es sich jedoch nicht um die Zurschaustellung von Menschen mit besonderen körperlichen Eigenschaften. Zu sehen sind stattdessen Clowns in unterschiedlicher Kostümierung, welche die Besucherinnen und Besucher des Jahrmarkts erfreuen.

Lehrmaterial im Großformat

Schulwandbilder dienten vor allem dazu, im Unterricht behandelte Themen anschaulich zu präsentieren. Verwendung fanden sie häufig in Ergänzung zu Schul- und Sachbüchern. Entstanden sind sie in enger Zusammenarbeit zwischen Künstlerinnen und Künstlern sowie Pädagoginnen und Pädagoge. Durch den Einzug von technischen Neuerungen in den Schulunterricht verschwanden die klassischen Wandbildserien nach und nach aus den Klassenräumen. Abgelöst wurden sie zunächst durch Projektoren, später durch Computer und Beamer.

Im Industriemuseum finden Besucherinnen und Besucher Schulwandbilder in der Dauerausstellung im 3. Obergeschoss. Die Auswahl der Bilder zeigen  die unterschiedlichen Themenschwerpunkte, die in den Ausstellungsräumen präsentiert werden. Das Schulwandbild zum Thema Jahrmarkt ist noch bis zum 12. August in der aktuellen Sonderausstellung „Faszination Jahrmarkt“ im 2. Obergeschoss zu sehen. Am Sonntag, den 29. April nimmt die öffentliche Museumsführung alle Interessierten mit, in die bunte Welt des Jahrmarkts einzutauchen.

 

Inventarnummer: 2016-0112-14

Datierung: 1967

Material: Papier, Kunststoff, Leinen

Maße: B: 91 cm, H: 64 cm

Künstler: D. Lordey

Hersteller: Lehrmittelanstalt Köster und Co.

Standort: 2. OG, Sonderausstellung „Faszination Jahrmarkt“, Industriemuseum


Internationaler Museumstag 2018

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Tag der offenen Tür zum Internationalen Museumstag 2018

Wie in jedem Jahr, öffnen zum Internationalen Museumstag Museen weltweit die Türen, um ihren Besucherinnen und Besuchern einen abwechslungsreichen Sonntag zu gestalten. Unter dem Motto „Netzwerk Museum: Neue Wege, neue Besucher“ ist auch das Industriemuseum zum wiederholten Male mit von der Partie. Anknüpfend an die aktuelle Sonderausstellung „Faszination Jahrmarkt“ lockt es nicht nur Stammgäste, sondern auch Jahrmarktfans in das ehemalige Fabrikgebäude in der Catharinenstraße.

In Expressführungen erhalten Sie spannende Einblicke in das Leben von Schaustellerinnen und Schaustellern, erfahren, was die Industrialisierung mit der Entwicklung des Jahrmarkts zu tun hat und warum der Elmshorner Wochenmarkt eigentlich Buttermarkt genannt wird.

Auf dem Museumshof wird ebenfalls ein abwechslungsreiches Programm angeboten, in dessen Rahmen unterschiedliche Geschicklichkeitsspiele ausprobiert werden können. Wer lieber einen Blick in die Zukunft werfen möchte, kann einer Wahrsagerin einen Besuch abstatten. Ganz in der Tradition von Gauklern, wird sie Ihnen – so viel sei verraten – eine süße Zukunft vorhersagen.

Selbstverständlich ist am kommenden Sonntag auch die Dauerausstellung zugänglich, die auf vier Etagen die Entwicklung von Arbeit und Alltag am Beispiel Elmshorns zeigt. Gemeinsam mit Maus Bertha können Kinder auf Entdeckungsreise gehen und mit Hilfe eines Detektivkoffers das Museum auf eigene Faust erkunden.

Sollte Ihnen Fortuna bei einem Dreh am Glücksrad hold sein, werden Sie mit Ihrem Hauptgewinn unter dem Arm von dem Duft nach frisch zubereitetem Popcorn zurück in die Kantine gelockt werden, in der Sie den Internationalen Museumstag bei kühlen Getränken und Lebkuchenherzen ausklingen lassen können.

Wer hat noch nicht, wer will nochmal?! Der Internationale Museumstag 2018 im Industriemuseum Elmshorn – wir freuen uns auf Ihren Besuch! Der Eintritt ist an diesem Tag für alle Besucherinnen und Besucher frei.

Weitere Infos zum Internationalen Museumstag gibt es hier.

Objekt des Monats Mai

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Kleidung mit Monogramm

Drei filigrane Kupferfolien mit ausgestanzten Schriftzeichen, Zahlen und floralen Mustern, ein Pinsel sowie ein Porzellanschälchen mit Tuscheresten. Dahinter der Verpackungskarton – eine aufwändig verzierte Pappschachtel der Firma Dollfus-Mieg & Cie in den Farben Gold und Türkis. Was sich in dem Schächtelchen einst befand, verrät der Schriftzug gleich in fünf unterschiedlichen Sprachen: „Schablonen für Wäsche-Stickerei“. Doch was ist das?

Was dem ein oder der anderen heute vielleicht aus hochpreisigen Hotels bekannt ist, war noch vor gar nicht allzu langer Zeit weit verbreitet – das Besticken von Wäschestücken mit Monogrammen. Die damals übliche Wäschestickerei wird heute kaum noch betrieben. Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es üblich, dass die Wäsche-Aussteuer einer jeden Frau mit ihren Initialen versehen war. Mit fortlaufenden Zahlen wurden vor allem Bettlaken und Strumpfpaare bestickt. Mädchen und junge Frauen übertrugen mit Hilfe eines kleinen Pinsels aus Pulver und Wasser angemischte Farbe auf ein Wäschestück. Die dünnen Kupferfolien dienten hierbei als Schablone, um die Stickvorlage auf das Textil zu zeichnen. Die Wäscheschablonen erleichterten die Stickarbeit, da das entsprechende Monogramm so bereits auf dem Wäschestück markiert war.

Die handarbeitende Frau

Neben pragmatischen Gründen dieser Handarbeit, die Verwechslungen der Kleidungs- und Wäschestücke in der Wäscherei oder Heißmangel verhinderte, spiegelt sich in den Stickereien ein Frauenbild vergangener Zeiten wider. Handarbeiten galt lange Zeit als typisch weiblich. Bereits im Mittelalter war die Anfertigung von Stickereien eine am Königshof angesiedelte Frauenarbeit. Junge Frauen und Mädchen übten sich still und bescheiden in der Herstellung komplizierter Handarbeiten. Im 19. Jahrhundert strebte dann das Bürgertum danach, sich dem Lebensstil des Adels anzupassen. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts war der Handarbeitsunterricht für Mädchen in Deutschland an den Volksschulen verpflichtend. Die Fächer Werken und Textiles Gestalten wurden lange Zeit nach Geschlechtern getrennt unterreichtet. Erst Schulreformen seit den 1970er Jahren hoben diese Teilung auf.

Weißwäsche und Aussteuer

Die Wäscheschablonen aus einem Elmshorner Haushalt greifen die Tradition der stickenden jungen Frau auf. Bereits ab einem Alter von 13 Jahren bekamen Mädchen Wäschestücke für ihre Aussteuer, die so genannte Mitgift, geschenkt. In mühsamer Arbeit wurden Handtücher, Bettlaken, Tischdecken oder Taschentücher mit dem Monogramm der zukünftigen Braut bestickt. Auf diese Weise blieb der Mädchenname auch nach der Eheschließung präsent. Die sogenannte Weißwäsche sollte nach Möglichkeit für das ganze Leben des Ehepaares ausreichen. In Deutschland wird die Tradition der Mitgift heute nicht länger weitergeführt.

Die Dollfus-Mieg & Cie Société anonyme

Die im 1. Obergeschoss des Industriemuseums ausgestellten Schablonen für Wäschestickerei wurden in der elsässischen Stadt Mülhausen hergestellt. Bis heute vertreibt die Firma unter dem Namen DMC (Dollfus-Mieg und Company) international Stickgarne und Wolle. Gemeinsam mit zwei Unternehmern begann der Namensgeber Jean-Henri Dollfus bereits im Jahr 1746 den weltweiten Vertrieb von Textilien.

Textiles Arbeiten wird heute vielfach als Hobby betrieben. Wer Interesse am Schneidern hat, ist an jedem zweiten Mittwoch herzlich eingeladen, an der offenen Nähwerkstatt im Industriemuseum teilzunehmen. Beginn ist um je 17.00 Uhr.

Inventarnummer: 2013-0022

Datierung: Anfang 20. Jahrhundert

Hersteller: Dollfus-Mieg & Cie, Société anonyme

Material: Pappe, Papier, Kupfer, Holz, Haar, Porzellan, Pigment (blaue Tusche)

Standort: Dauerausstellung 1. OG, Handarbeitsvitrine, Industriemuseum

Stadtradeln 2018 – wir sind dabei

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Bereits 396 km konnte das Team des Industriemuseums Elmshorn bisher erradeln – da ist noch Platz nach oben!

Das Museum startet 2018 erneut bei der bundesweiten Aktion Stadtradeln. Und wieder rufen wir alle Freundinnen und Freunde des Industriemuseums Elmshorn auf, gemeinsam für ein besseres Klima im Team möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen – egal ob beruflich oder privat! In die Pedale treten können alle, die in Elmshorn wohnen, arbeiten, zur Schule gehen, studieren oder Mitglied in einem Verein sind.

Stand 6. Juni 2018

Einfach bei der Registrierung dem Museumsteam beitreten und die gefahrenen Kilometer regelmäßig im Aktionszeitraum in den Online-Radelkalender eintragen. Der Zeitraum des diesjährigen Stadtradelns geht noch bis zum 17. Juni.

Die Zugangsdaten zum Online-Radelkalender aus den vergangenen Kampagnenjahren sind noch gültig. Sollten Sie diese vergessen haben, so können Sie hier ein neues Passwort erstellen.

Wir freuen uns über alle, die mitradeln!

2015-museumsradeln

Wie das Industriemuseum an die Autobahn kam

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In beiden Fahrtrichtungen weisen seit dem 31. Mai Touristische Unterrichtungstafeln auf des Industriemuseum Elmshorn hin. (© M.Planer)

Bürgermeister Volker Hatje fasste es bei der Eröffnung der Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag so zusammen: „Was lange währt, wird endlich gut.“ Damit meint er die Aufstellung von zwei Touristischen Unterrichtungstafeln, die seit dem 31. Mai an der Autobahn 23 auf das Industriemuseum Elmshorn aufmerksam machen.

Von der Idee bis zur Umsetzung hat es ganze elf Jahre gedauert. Bereits 2007 stellte die Museumsleiterin Bärbel Böhnke den ersten Antrag für eine Beschilderung des Industriemuseums an der Autobahn. Dieser wurde abgelehnt – das Museum habe keinen überregionalen Bekanntheitswert und sei darüber hinaus zu weit von der Autobahn entfernt hieß es. 2015 startete das Industriemuseum einen erneuten Versuch und verfasste einen zweiten Antrag. Der nun schon bestehende Förderverein stärkte dem Museum hierbei den Rücken und war sich sicher, dass das in der Region einzigartige Museum es verdient habe, dass potentielle Besucherinnen und Besucher bereits auf der Autobahn auf das Haus aufmerksam gemacht werden. Doch auch dieser zweite Antrag wurde abgelehnt, da das Industriemuseum nicht dem Kriterienkatalog des Landesbertriebes Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein entsprach.

Monika Dormann, Bärbel Böhnke und Volker Hatje (v.l.) freuen sich über Auszeichnung für das Inustriemuseum (© M.Planer)

2016 folgte dann die Museumszertifizierung. Sie zeichnet das Industriemuseum nicht nur für seine ausgezeichnete Arbeit aus, sondern verdeutlicht auch seine überregionale Bedeutung. Darüber hinaus existiert in Elmshorn das einzige Museum Schleswig-Holsteins, das ein umfassendes Bild von der Alltags- und Arbeitswelt des Industriezeitalters gibt. Ergänzt durch ein Empfehlungsschreiben des Geschäftsführers des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein und einer Überarbeitung des Kriterienkatalogs wurde einem dritten Antrag dann 2017 endlich zugestimmt.

Bärbel Böhnke erzählt, wie es dann weiter ging. Gemeinsam mit einem Mitarbeiter der Autobahnmeisterei fuhr sie im Schritttempo über den Seitenstreifen der A 23 und hielt Ausschau nach geeigneten Standorten für die Hinweisschilder. Dabei musste sie auf jede Menge Vorgaben achten: „Die Hinweistafeln müssen mindestens 5 Meter vom Fahrbahnrand entfernt stehen, dürfen keine anderen Schilder verdecken und müssen hinter einer Leitplanke stehen.“

Die Aufstellung der Unterrichtungstafeln am Vormittag des 31. Mais (© B.Böhnke)

Finanziert wurden die beiden Touristischen Unterrichtungstafeln aus dem Haushalt des Industriemuseums. Da dieser die Gesamtkosten von 11.500 Euro nicht decken konnte, gab es zudem eine großzügige Spende des Fördervereins in Höhe von 2.500 Euro. Der Bürgermeister sprach Monika Dormann, der Vorsitzenden des Fördervereins, seinen Dank hierfür aus. Auch Bärbel Böhnke freut ich über die Unterstützung und ist sich sicher, dass die touristischen Hinweisschilder vor allem bei Nordseeurlauberinnen und -urlaubern für einen Wiedererkennungswert sorgen: „Viele kennen uns aus den Beiträgen des NDR und haben sich vorgenommen, das Industriemuseum einmal zu besuchen.“ Die Tafeln an der Autobahn werden in Zukunft an dieses Vorhaben erinnern.

Auf in die Sommerferien

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Sommerferienprogramm

Die Schülerinnen und Schüler Schleswig-Holsteins stehen in den Startlöchern – noch drei Wochen, dann ist es so weit: Sommerferien! Im Industriemuseum gaben Museumsleiterin Bärbel Böhnke und Olaf Seiler von der Sparkasse Elmshorn am Dienstag bereits erste Einblicke in das diesjährige Sommerferienprogramm des Museums und stellten die MuseumsCard vor. Seit 2006 unterstützen die Sparkassen in Schleswig-Holstein die Initiative MuseumsCard finanziell. Als Inhaberin oder Inhaber der MuseumsCard erhalten Schülerinnen und Schüler unter 18 Jahren freien Eintritt in über 100 Museen: „Unser Hauptanliegen ist es, junge Menschen in die Museen zu locken und  für Kultur zu interessieren.“ erklärte Olaf Seiler. „Das Industriemuseum ist schon von Anfang an dabei“ erinnert sich Bärbel Böhnke. Sie freut sich, dass die Initiative in den letzten zwölf Jahren immer weiter gewachsen ist. „Durch die Kooperation mit dem Nahverkehr NAH.SH ist es sogar möglich, in den Herbstferien mit der MuseumsCard bis nach Süddänemark fahren!“.

Vor allem Familien und Schulklassen nutzen die MuseumsCard. Wer das Industriemuseum nicht auf eigene Faust erkunden möchte, sondern lieber in der Gruppe mit anderen Kindern aktiv wird, ist im Sommerferienprogramm richtig aufgehoben.

Wer hat noch nicht, wer will noch mal?!

Neben spannenden Führungen durch das Museum und die Stadt bietet das Industriemuseum auch in diesem Jahr wieder zwei Nachmittagstermine für Ferienkinder an. Das Angebot steht ganz im Zeichen des Jahrmarkts. Wie leben Kinder auf dem Jahrmarkt? Wo gehen sie zur Schule? Was hat die Eisenbahn mit dem Rummel in Elmshorn zu tun? Und wie sahen Karussells vor hundert Jahren aus? Antworten auf diese Fragen gibt es bei einem gemeinsamen Rundgang durch die Ausstellung „Faszination Jahrmarkt“.

Exklusive Museumszeit für Ferienkinder

Nach einem ersten Blick in die Ausstellung und hinter die bunten Kulissen des Jahrmarkts beginnen die Ferienkinder am 12. Juli, sich eine Erinnerung an den Jahrmarkt zu basteln, die am Ende des Tages mit nach Hause genommen werden kann. An einem weiteren Nachmittagstermin am 25. Juli warten viele spannende Spiele rund um den Jahrmarkt darauf, entdeckt zu werden. Ob Hau den Lukas oder Ringwerfen – hier steht der Spaß im Mittelpunkt!

Für die Nachmittagsveranstaltungen möchten wir alle Interessierten bitten, sich vorab im Industriemuseum anzumelden.

Museum für die ganze Familie

Im Rahmen der Familienführung lädt das Industriemuseum seine jungen Gäste ein, gemeinsam mit ihren erwachsenen Begleiterinnen und Begleitern in die Vergangenheit einzutauchen. Im Rahmen der öffentlichen Familienführung am 29. Juli geht es auf den Jahrmarkt, auf dem gespielt und gestaunt werden darf. Die öffentliche Familienstadtführung am 12. August führt durch den Elmshorner Hafen sowie die Innenstadt. Gemeinsam mit dem Hafenmeister wird das Hafengelände erkundet und die Teilnehmenden erfahren Spannendes über Schifffahrt, Walfang, „Burg Schreckenstein“ und die Gefahren durch Sturmfluten.

v.l.: Katharina Steinebach (wissenschaftliche Volontärin), Olaf Seiler (Sparkasse Elmshorn) und Bärbel Böhnke (Museumsleiterin) stellen die MuseumsCard vor.

Besonderer Tipp: Mit der MuseumsCard kostenlos ins Industriemuseum und weitere Museen in Schleswig-Holstein und Dänemark

Mit der MuseumsCard können Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren vom 22. Juni bis 1. November kostenlos über 100 Museen in Schleswig-Holstein und Dänemark besuchen –  mehr als je zuvor! Die MuseumsCard wird vom Landesjugendring Schleswig-Holstein in Kooperation mit dem Ministerium für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-Holstein, den schleswig-holsteinischen Sparkassen und dem Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg durchgeführt. Auch das Industriemuseum Elmshorn ist mit dabei!

An zwei Tagen in den Herbstferien, am 11. und 18. Oktober, gilt die MuseumsCard auch als Freikarte in allen Bussen und Bahnen von NAH.SH, dem Nahverkehr in Schleswig-Holstein. Erhältlich ist die MuseumsCard in Sparkassen, Büchereien, Jugendverbänden, beim Landesjugendring, in vielen Tourist-Informationen sowie in Museen – natürlich auch im Industriemuseum. Außerdem kann sie hier oder als App kostenfrei aus dem Internet heruntergeladen werden.

Von der MuseumsCard profitieren nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern auch die ganz Großen: Das vielfältige Angebot lädt Eltern und Großeltern ein, Zeit mit ihren Kindern und Enkelkindern zu verbringen, es macht Kultur spielend zu einem Erlebnis für die gesamte Familie – und das ohne Verbindung mit großen Kosten.

Gewinnt mit der MuseumsCard

Wiederholungstäterinnen und -täter aufgepasst! Bei jedem Museumsbesuch bekommt ihr in allen teilnehmenden Museen einen Stempel für eure MuseumsCard. Sobald ihr drei Stempel auf eurer Card gesammelt habt, könnt ihr an einem Gewinnspiel teilnehmen. Als Hauptpreis warten eine Übernachtungsreise oder Sachpreise auf euch! Solltet ihr stattdessen die MuseumsCard-App auf dem Smartphone haben, könnt ihr auch den QR-Code in den Museen scannen.

Alle Termine im Überblick

Donnerstag, 12. Juli von 14.00 bis 17.00 Uhr | Sommerferienprogramm – Rund um den Rummel I

Mittwoch, 25. Juli von 14.00 bis 17.00 Uhr | Sommerferienprogramm – Rund um den Rummel II

Sonntag, 29. Juli von 15.00 bis 16.00 Uhr | Öffentliche Familienführung durch die Sonderausstellung „Faszination Jahrmarkt“

Sonntag, 12. August von 15.00 bis 17.00 Uhr | Öffentliche Familienstadtführung – Mit dem Hafenmeister unterwegs

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